Wenn es mal nicht läuft, kehrt der Mensch gerne zum Bewährten zurück. Bei Luc Besson scheint das nicht anders zu sein. Nachdem sein Lieblingsprojekt "Valerian and the City of a Thousand Planets" in diesem Jahr ein Loch in die Finanzen seiner Produktionsgesellschaft EuropaCorp gerissen hat, wendet sich der Franzose einem Film zu, der ihm vor drei Jahren mehr Freude gemacht hat: Besson schreibt am Drehbuch zur Fortsetzung von "Lucy".
"Valerian and the City of a Thousand Planets" ist kein Flop gewesen. Weltweit hat der französische, aber auf Englisch für den internationalen Markt gedrehte Science Fiction-Film 223 Millionen Dollar eingespielt. Das Problem sind aber seine hohen Produktionskosten von 177 Millionen Dollar gewesen. Zusätzlich der Werbung und des Verleihs hat der Streifen, der auf den Comics beruht, die Luc gerne als Kind las, Geld verloren. Dies wurde letzte Woche offenkundig, als EuropaCorp einen Verlust von umgerechnet 135 Millionen Dollar im letzten Fiskaljahr ausweisen musste.
Besson's Produktionsgesellschaft hat daher einen Strategiewechsel angekündigt: Es werden zwar weiterhin Werke für den internationalen, englischsprachigen Markt produziert werden, aber weniger pro Jahr und vor allem nicht mehr so exorbitant teuer. Keine der kommenden Produktionen soll mehr als 35 Millionen Dollar kosten.
Eines dieser jetzt angekündigten Projekte ist die "Lucy"-Fortsetzung, die zu den bisher erfolgreichsten Streifen von EuropaCorp zählt: Gefilmt für 40 Millionen Dollar, spielte sie weltweit 463 Millionen Dollar ein. Titeldarstellerin Scarlett Johansson, die selbst seit "Lucy" keinen Erfolg mehr abseits des Marvel-Universums, wo sie nur Teil eines Ensembles ist, hat verbuchen können, wird wieder mitwirken.
Besson wird vor der Fortsetzung noch einen anderen englischsprachigen Thriller mit einer weiblichen Hauptfigur in Szene setzen, der auf einem eigenen Skript basiert. Die Dreharbeiten zu der 30 Millionen Dollar teuren Produktion sollen kommenden Monat starten.