"Königreich des Verbrechens", Arte, 01:00 Uhr
Ein Siebzehnjähriger (James Frecheville) muss sich zwischen seiner gewalttätigen Familie von Kriminellen und dem Polizisten (Guy Pearce), der glaubt, ihn retten zu können, entscheiden.
"Animal Kingdom" - so der Originaltitel - hat mit unter anderem Jacki Weaver, Guy Pearce, Ben Mendelsohn und Joel Edgerton das Feinste auf der Besetzungsliste, was das australische Kino zu bieten hat. Und konsequenterweise ist der Film selbst, auch wenn er 2010 beim Publikum nicht besonders landen konnte, zu einem der gefeiertesten des Kinos Down Under geworden, angefangen beim Gewinn des Sundance Film Festivals bis zur Oscar- und Golden Globes-Nominierungen für Jacki Weaver als "Beste Nebendarstellerin".
Regisseur und Drehbuchautor David Michod ("The Rover") trug sich seit 2000 mit der Idee, einen Streifen über die Pettinghill-Familie zu drehen, deren zwei Brüder Trevor und Victor zusammen mit zwei anderen Männern 1988 zwei Polizisten in Melbourne erschossen hatten, wofür sie 1991 verurteilt wurden. Im Laufe der Jahre arbeitete Michod, derweil Kurzfilme und Dokumentationen drehend, sein Skript fortlaufend um, verfeinerte die Charakterisierungen, brachte Struktur hinein und konnte schließlich mit vielen Produktionsgesellschaften das Budget von umgerechnet 5 Millionen Dollar für sein Regiedebut zusammen bekommen. Gefilmt wurde vor Ort in und um Melbourne.
Das Warten und die Mühen hatten sich am Schluss gelohnt: Der Kriminalfilm überzeugt mit seinem geschickten Drehbuch, dem souveränen Tempo und nicht zuletzt mit den exzellenten Darstellern.
Weltweit spielte "Animal Kingdom" trotz seiner Qualität, den Lobpreisungen und den Auszeichnungen nur 6,8 Millionen Dollar ein; in Deutschland feierte er seine Premiere gar nur auf Disc. Zuvor wurde er auf Filmfestivals und Preisverleihungen in aller Welt gefeiert und war bei den Australischen Filmpreisen mit 16 Nennungen für so ziemlich alles nominiert gewesen, wofür man nominiert werden konnte. Mit dem Preis nach Hause gehen konnten Produzentin Liz Watts für den "Besten Film", David Michod mit gleich zwei AFI Awards für seine Regie und sein Drehbuch, Hauptdarstellerin Jacki Weaver, Hauptdarsteller Ben Mendelsohn, Nebendarsteller Joel Edgerton, die Komponisten Antony Partos und Sam Petty sowie der Cutter Luke Dolan.
Kritikerin Candice Frederick schwärmte in "Reel Talk Online": "Der Herzschlag dieses wilden, harten und heftigen Films ist eine tickende Zeitbombe, die durch jede Szene pulsiert."
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