Mit "Logan Lucky" feiert Steven Soderbergh ein sehr erfreuliches Comeback, das man sich nicht entgehen lassen sollte. Fans von Kollegen Darren Aronofsky kommen um dessen neuen Kopfkratzer-Geniestreich "Mother!" nicht herum, der allerdings nichts für jedermann ist. Nichts zu lachen hat man in dieser Woche leider beim Komödienangebot aus Frankreich und Deutschland. Was lohnt den Kinobesuch? Und wo lässt man die Geldbörse besser stecken?
"Logan Lucky"
Krimi
USA
119 Minuten
FSK 12
US-Kriminalfim über zwei Brüder (Adam Driver und Channing Tatum), die finanziell am Ende sind und daher beschließen, sich mit einem Raubüberfall im großen Stil zu sanieren. Doch die Sache läuft nicht ganz so gut wie geplant...
Vier Jahre lang hielt es Steven Soderbergh ("Contagion") im selbst verkündeten Ruhestand aus, dann griff er wieder zum Megaphon. Und gut für die Zuschauer, denn dieser flotte und gut in Szene gesetzte Spaß beweist, dass der Regisseur - und wohl auch Drehbuchautor, denn die angebliche Autorin Rebecca Blunt hat noch nie jemand zu Gesicht bekommen - nichts von seiner Fähigkeit zu unterhalten verloren hat. Die Kritiker sind von der Studiocanal-Produktion begeistert, die Zuschauer zufrieden. Unser Kritker Falk Straub hat ein "beachtliches Comeback" gesehen: "Die Gaunerkomödie ist eine Art 'Ocean's Eleven' aus dem abgehängten Hinterland, die durch viel Einfallsreichtum, Witz, Spielfreude und Liebe zu den Figuren überzeugt."
Unsere Empfehlung: Reingehen!
"Mother!"
Horror
USA
121 Minuten
FSK 16
US-Horrorfilm über eine Frau (Jennifer Lawrence), die mit ihrem Mann (Javier Bardem), einem Schriftsteller, in ein altes, abgelegenes Haus zieht. Dort tauchen seltsame Besucher auf, und als die Frau schwanger wird und der Mann ein neues Buch veröffentlicht, wird das Haus plötzlich von seinen Fans brutal überrannt. Diese Paramount Pictures-Produktion sorgte auf dem Filmfestival von Venedig für gute Kritiken, aber auch herzhafte Buh-Rufe. Kein Wunder, denn der Regisseur heißt Darren Aronofsky ("Noah"), dessen Streifen schon des öfteren kontroverse Meinungen hervorgerufen haben. Fraglos ist dieser Film ein zum Nachdenken anregendes Werk eines einzigartig ehrgeizigen künstlerischen Visionärs, aber für ein breites Publikum mag "Mother!" zu sperrig sein. Findet auch unser Rezensent Christopher Diekhaus: "Über den anspielungsreichen, garstigen Beziehungsschocker lässt sich herrlich streiten. Bemerkenswert ist aber in jedem Fall die Kompromisslosigkeit, mit der Darren Aronofsky hier zu Werke geht."
"Wie die Mutter, so die Tochter"
Komödie
Frankreich
93 Minuten
FSK 0
Französische Komödie über die komplizierte Beziehung zwischen einer Mutter (Juliette Binoche) im Jugendwahn und ihrer vernünftigen 30-jährigen Tochter (Camille Cottin). Als die gegensätzlichen Frauen gleichzeitig schwanger werden, kommt es zu einigen chaotischen Verwicklungen. Regisseurin und Drehbuchautorin Noémie Saglio ("Harry Me! The Royal Bitch of Buckingham") verwechselt Witz mit Schrillheit und Schwung mit Hektik. Die Prokino-Produktion ist bei Kritik und Zuschauern durchgefallen, sehen wollte den Streifen im Frühjahr in Frankreich niemand. Sollte auch keiner, warnt unser Kollege Falk Straub: "Angesichts einer viel zu überfrachteten Handlung und nur weniger gelungener Pointen gibt es in dieser Komödie nur wenig zu lachen."
Unsere Empfehlung: Spart Euch das Geld!
"High Society - Gegensätze ziehen sich an"
Komödie
Deutschland
100 Minuten
FSK 12
Deutsche Komödie über zwei junge Frauen (Emilia Schüle und Caro Cult), die als Babys vertauscht wurden und in unterschiedlichen Milieus aufwuchsen – reich und arm. Als sie nun zu ihren leiblichen Eltern wechseln, führt das zu turbulenten, auch amourösen Verwicklungen. Regisseurin und Drehbuchautorin Anika Decker ("Traumfrauen") versucht sich mit dieser Klamotte wohl an so etwas, was sie für Gesellschaftssatire hält, und verhebt sich hier ordentlich. Knallchargisch vorgetragener Mumpitz, bei dem nichts zusammen passt und der sich auf einmal in einer "Fifty Shades of Grey"-Parodie verirrt. Kritiker und Zuschauer senken den Daumen, zusammen mit unserem Kritiker Björn Schneider: "Trotz einer gut aufgelegten Katja Riemann und der ein oder anderen gelungenen Pointe beim Clash der unterschiedlichen Sozialisation und Herkunft kommt der Film nicht übers Mittelmaß hinaus. Dies liegt vor allem an den flachen, belanglosen Figuren und dem damit einhergehenden fehlenden Identifikationspotential."
Unsere Empfehlung: Spart Euch das Geld!
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