Mit Aaron Cross (Jeremy Renner) hat das US-Militär wie bei Jason Bourne mit Drogen zur Steigerung seiner Kampfleistung experimentiert. Als die CIA alle Spuren dieses illegalen Programms verwischen und die Probanden töten will, muss Cross um sein Leben kämpfen.
Eigentlich hatten Universal Pictures und alle Beteiligten erklärt, mit dem dritten Teil "The Bourne Ultimatum" rund um die von Robert Ludlum erdachte Figur Jason Bourne sei die Reihe beendet. Doch dann klingelten 2007 die Kassen so laut, wurde "The Bourne Ultimatum" mit weltweit 443 Millionen Dollar der erfolgreichste Part und auch von den Kritikern gefeiert, dass es sich das Filmstudio anders überlegte: 2008 kündigte man an, dass es mit "The Bourne Legacy" einen vierten Teil geben werde, der auf dem vierten, gleichnamigen Jason Bourne-Roman von Eric van Lustbader aus dem Jahr 2004 basieren würde.
Doch allen Beteiligten war klar, dass es keinen "Jason Bourne" ohne Matt Damon geben würde, der die Figur in der Trilogie sein Eigen gemacht hatte. Und als der Akteur erklärte, nicht wieder vor die Kamera zu treten, nachdem der englische Regisseur Paul Greengrass, der den zweiten und dritten Part in Szene gesetzt hatte, Ende 2009 bekannt gab, nicht zur Verfügung zu stehen, hatten Universal Pictures ein Problem.
Sie lösten es durch die Beförderung von "Bourne"-Drehbuchautor Tony Gilroy zum Regisseur. Gilroy schrieb zusammen mit seinem Bruder Dan ("Kong: Skull Island") auch das vierte Drehbuch, behielt aber vom Roman nicht viel mehr als den Titel, denn ohne Damon gab es keinen Bourne. Im Film tauchen nur Photos von Jason Bourne auf und er wird häufiger erwähnt, aber grundsätzlich entschieden sich die Drehbuchautoren, den Fokus auf einen anderen Agenten zu legen, dessen Abenteuer sich quasi parallel zu denjenigen von Bourne in "The Bourne Ultimatum" abspielen. Für die Hauptrolle wurde Jeremy Renner ausgewählt, der mit seiner unwiderstehlichen Darstellung zum Gelingen des Thrillers erheblich beitragen sollte.
Für 125 Millionen Dollar - 15 Millionen Dollar mehr als bei "The Bourne Ultimatum" - drehte Gilroy die in Washington D.C. spielende Geschichte in New York City und einige Szenen auf den Philippinen, in Südkorea, in Pakistan und in Kanada, das für Alaska einstand.
"The Bourne Legacy" ist nicht so packend wie die vorangegangene Trilogie, was sich 2012 auch in den nur gemischten Kritiken niederschlug, aber immer noch rasant und interessant genug - und in seiner Beschreibung einer dank technischer Möglichkeiten, ökonomischer Interessen und moralischer Skrupellosigkeit aus den Rudern laufenden Regierung auf der Höhe der Zeit, ein Jahr vor den US-Geheimdienst-Enthüllungen durch Edward Snowden. Mit weltweit 276 Millionen Dollar Umsatz wurde das Werk ein Erfolg, verzeichnete aber von allen vier "Bourne"-Teilen die wenigsten Besucher. Somit blieb es Renner's einziger Auftritt als Aaron Cross.
Kritiker Jules Brenner befand in "Cinema Signals": "Der Film ist eine einzige Verfolgungsjagd und verdient Applaus für das erstklassige Inszenieren einiger Action-Sequenzen sowie gute Noten für das Konzept und das Drehbuch. Aber etwas fehlt. Könnte es Jason Bourne sein?"
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