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Der Marsianer - Rettet Mark Watney
Der Marsianer - Rettet Mark Watney
© 20th Century Fox

TV-Tipps für Sonntag (10.9.): Rettet Matt Damon!

Pro7 zeigt FreeTV-Premiere "Der Marsianer"

Heute Abend startet Pro7 ins Weltall: Zunächst im Hauptprogramm mit dem auf dem Mars gestrandeten Matt Damon in "Der Marsianer" und dann im Spätprogramm mit der im All frei flottierenden Sandra Bullock in "Gravity".

"Der Marsianer", Pro7, 20:15 Uhr
Ein Astronaut (Matt Damon) wird als tot geglaubt von seinem Team auf dem Mars zurück gelassen und muss sich auf seinen Einfallsreichtum verlassen, um auf dem Planeten zu überleben und der Erde zu signalisieren, dass er noch lebt.

Der ehemalige Wissenschaftsastronaut Ulrich Walter urteilte über diesen Science Fiction-Film: "Dieser Streifen mag fachlich nicht perfekt und voller Klischees sein, aber wenn man ab und zu ein Auge zudrückt ist er trotz - oder vielleicht auch wegen - des fehlenden und für amerikanische Filme typischen viel Knall und Wumm gnadenlos gut gemacht und meiner Meinung nach das Beste, was es an Weltraumfilmen bis heute gibt." Dazu ist er auch noch intelligent, spannend, überraschend witzig, eine originalgetreue Adaption des gleichnamigen Bestsellers und zeigt den englischen Regisseur Ridley Scott und seinen Hauptdarsteller Matt Damon in absoluter Höchstform.

Andy Weir, von Hause aus Informatiker, hatte seinen Debutroman "The Martian" 2011 - nachdem kein Verlag Interesse gezeigt hatte - auf seiner Website veröffentlicht. Sein Anspruch war, die Geschichte so realitätsnah wie möglich zu erzählen. Als Kindle Edition bei Amazon wurde sein Roman erfolgreich und machte Verleger aufmerksam, so dass es 2013 doch noch in Buchform veröffentlicht wurde. Zugleich zeigte auch Hollywood Interesse, und 20th Century Fox sicherten sich die Verfilmungsrechte. Drew Goddard überführte die Geschichte in Drehbuchform.

Für 108 Millionen Dollar entstand das Werk in den Korda Studios westlich des ungarischen Budapest, das die größte Filmbühne der Welt bieten konnte, auf der dann unter anderem einige Felder mit echten Kartoffeln bestellt wurden, um die verschiedenen Stadien des Wachstums abbilden zu können. Außenaufnahmen entstanden im Tal Wadi Rum in Jordanien, das schon als Mars für "Mission to Mars", "Red Planet" und "The Last Days on Mars" hatte herhalten müssen. Scott selbst hatte dort drei Jahre zuvor Teile seines "Prometheus" gedreht.

"The Martian" konnte 2015 den Fluch der ganzen Flops mit "Mars" im Titel brechen. Die Kritiker waren einhellig begeistert und setzten ihn reihenweise auf ihre Jahresbestenlisten, insgesamt konnte der Film über 150 Nominierungen auf sich vereinigen und weltweit 630 Millionen Dollar umsetzen - nach Umsatz Ridley's erfolgreichster Streifen seiner Karriere.

Sieben Mal wurde das Werk für einen Academy Award nominiert: Als "Bester Film", für das Drehbuch, für Hauptdarsteller Matt Damon, für die Ausstattung, die Spezialeffekte, für den Tonschnitt und die Tonmischung. Bei den Golden Globes konnten der Film und Damon gewinnen.

Kritiker Sean Axmaker befand: "Einer der wenigen Science Fiction-Filme, der wirklich auf angewandter Physik, Ingenieurswissenschaft und organischer Chemie beruht und wo das Überleben von Problemlösen und Teamwork über Millionen von Kilometern hinweg abhängt."



"Gravity", Pro7, 23:00 Uhr
Eine biomedizinische Ingenieurin (Sandra Bullock) und ein Astronaut (George Clooney) versuchen zu überleben, nachdem ein Unfall sie in den Weltraum treiben lässt.

Man bekommt nicht viel mehr Kino als in "Gravity". Wer die Dreharbeiten zu diesem Thriller verfolgt hat, in dem nicht viel mehr passierte, als dass Hauptdarstellerin Sandra Bullock in einer Röhre saß, wird ermessen, wie viel Arbeit die Künstler und Techniker investieren mussten, um am Ende die beeindruckenden und realistischen Bilder einer Frau, die im Weltraum umhertaumelt, auf die Leinwand zu bringen.

Regisseur und Drehbuchautor Alfonso Cuarón hatte laut eigenen Angaben als Kind immer wieder den Thriller "Marooned" ("Verschollen im Weltraum") mit Gregory Peck von 1969 gesehen, bei der die Rückkehr einer Rakete zur Erde misslingt. Nun wollte der Mexikaner ein Werk in Szene setzen, das ausschließlich im Weltraum aus der Perspektive der Astronauten spielen und dabei so wirklichkeitsnah und eindringlich wie möglich sein sollte. Die 3D-Photographie sollte dies unterstützen.

Die Warner Brothers-Produktion wurde in den britischen Pinewood und Shepperton Studios gefilmt, wo die Spezialeffekte-Firma Framestone die computergenerierten Bilder programmierte, die am Ende 80 Prozent der gezeigten Bilder umfassten - mehr als in "Avatar", der auf 60 Prozent kommt. Um das Licht realistisch wirken zu lassen, hatte man ein Lichtsystem aus 1,8 Millionen individuell anzusteuernder LED-Lampen aufgebaut.

Für Bullock, die den Großteil des Streifens alleine trägt, waren das anstrengende Arbeitstage, da sie die meiste Zeit im Astronautenanzug in eine Röhre steigen musste und nur per Headset mit der Crew kommunizieren konnte. Diese nannte die Röhre "Sandy's Käfig" und versuchte, die Stimmung aufzuhellen, indem sie jeden Morgen, wenn die Aktrice am Drehort eintraf, eine Feier für sie veranstalteten.

Dabei war Sandra nicht die erste Wahl gewesen. Angelina Jolie war zunächst vorgesehen, dann absolvierte Marion Cotillard einen Leinwandtest, Scarlett Johansson und Blake Livley waren im Rennen, und Curarón machte sich sehr für Natalie Portman stark. Auf der männlichen Seite sollte eigentlich Robert Downey Jr. mitwirken, der sich dann für ein anderes Projekt entschied.

Nachdem 100 Millionen Dollar investiert worden waren und mancher witzelte, dass die Produktion damit mehr gekostet hatte als so manche tatsächliche Raumfahrtmission, war nun die Frage, ob das Publikum dieses "Kammerspiel im Weltraum", dessen laute Explosionen nur im Trailer zu vernehmen gewesen waren, im Film aber realistischerweise die Stille nicht durchbrachen, annehmen würde.

Als "Gravity" die Internationalen Filmfestspiele von Venedig im August 2013 eröffnete, war schnell klar: Den Filmemachern war etwas Besonderes gelungen. Die Kritiker überschlugen sich vor Lob über den unheimlichen, spannenden Streifen, der so meisterhaft in Szene gesetzt und dessen Bilder überwältigend waren. Den Segen von Astronauten und Wissenschaftlern, die bestätigten, dass - bis auf Kleinigkeiten - das Meiste des Gezeigten realitätsnah war, gab es noch obendrauf. Die Zuschauer stürmten die Kinos und machten das Werk mit weltweit 723 Millionen Dollar zu einem Riesenerfolg.

Mit über 200 Preisen wurde "Gravity" zu einem der in der ganzen Welt am meisten ausgezeichneten Filme des Jahres. Zehnmal für den "Oscar" nominiert, gewann er sieben Academy Awards: Alfonso wurde als erster hispanischer Filmemacher für die Regie ausgezeichnet, dazu kamen die Kamera, die Musik, der Schnitt, die Spezialeffekte, der Tonschnitt und die Tonmischung. Nicht gewinnen konnten der Film selbst ("12 Years a Slave" siegte), Bullock und die Ausstattung.

Kritiker Mark Hughes schrieb in "Forbes": "Man muss nicht Science Fiction mögen, um diesen Film wertzuschätzen. Man muss einfach nur die Kraft des Kinos lieben, eine transzendente Erfahrung zu ermöglichen."



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