Guillermo del Toro ist gestern Abend mit dem Hauptpreis der 74. Filmfestspiele von Venedig ausgezeichnet worden. Der Mexikaner erhielt den Goldenen Löwen für seinen US-Fantasy-Film "The Shape of Water", in welchen sich Sally Hawkins in einem Geheimlabor in ein Unterwasserwesen verliebt. Die Wahl der Wettbewerbsjury unter Vorsitz von Annette Bening aus 21 Streifen ist keine Überraschung - del Toro's Werk ist von den Kritikern begeistert aufgenommen worden.
Der Große Preis der Jury, sozusagen Silber, ging an das israelische Drama "Foxtrot", das von der Trauerbewältigung eines Ehepaars handelt, deren Sohn als Soldat an einem isolierten Außenposten ermordet worden ist. Das Werk von Regisseur und Drehbuchautor Samuel Maoz ist auch ein Gewinn für das deutsche Kino, denn The Match Factory der Produzenten Viola Fügen und Michael Weber haben das Werk mitproduziert.
Als "Bester Regisseur" erhielt der Franzose Xavier Legrand den Silbernen Bären für das Drama "Jusqu'à la garde". Die Schauspielpreise gingen an die Britin Charlotte Rampling für das italienische Drama "Hannah" über eine Frau, die mit der Inhaftierung ihres Gatten zurecht kommen muss, und an den Palästinenser Kamel El Basha für das libanesische Drama "L'insulte".
Die namhaften Hollywood-Beiträge "Downsizing" von Alexander Payne und "Suburbicon" von George Clooney - beide mit Matt Damon in der Hauptrolle - sowie "Mother!" von Darren Aronofsky gingen leer aus.
Die Hauptpreise in der Übersicht:
Goldener Löwe für den Besten Film: "The Shape of Water" (USA)
Großer Preis der Jury: "Foxtrot" (Israel)
Silberner Löwe für die Beste Regie: Xavier Legrand für "Jusqu'à la garde" (Frankreich)
Coppa Volpi für die Beste Schauspielerin: Charlotte Rampling für "Hannah" (Italien)
Coppa Volpi für den Besten Schauspieler: Kamel El Basha für "L'insulte" (Libanon)
Bestes Drehbuch: Martin McDonagh für "Three Billboards Outside Ebbing, Missouri" (Großbritannien)
Spezialpreis: "Sweet Country" (Australien)
Bester Nachwuchsdarsteller: Charlie Plummer für "Lean on Pete" (Großbritannien)