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Mireille Darc ist tot

Französische Schauspielerin wurde 79 Jahre alt

Die französische Schauspielerin Mireille Darc, die in den Sechzigern und Siebzigern häufig auf der Leinwand zu sehen war, ist gestern in Paris im Alter von 79 Jahren gestorben.

Frédérique Bredin, der Vorsitzende der Nationalen Filmbehörde, hat die Aktrice als "Ikone und Sex-Symbol" gewürdigt, "eine verhängnisvolle blonde Schönheit, ein vorgeblich naives Mädchen mit einem schelmischen Lächeln, das während ihres ganzen Lebens eine unabhängige Frau und eine mutige Kämpferin geblieben ist". Anthony Delon, der Sohn von Alain Delon, mit dem Mireille 15 Jahre ein Paar bildete, erklärte: "Mireille ist eine bemerkenswert mutige, liebenswürdige und optimistische Frau gewesen."

Mireille Darc wurde am 15. Mai 1938 in Toulon als Mireille Christiane Gabrielle Aimée Aigroz als Tochter eines Gärtners und einer Verkäuferin geboren und besuchte in ihrem Geburtsort das Konservatorium der Dramatischen Künste, bevor sie 1959 nach Paris übersiedelte, wo sie zunächst als Model arbeitete. 1960 gab sie ihr Leinwanddebut in dem Jean-Paul Belmondo-Drama "Les distractions" ("Riskanter Zeitvertreib"). Die Chance auf eine Hauptrolle gab ihr das Fernsehen im Jahr darauf in "Hauteclaire". Im Kino musste die Mimin auf ihren ersten großen Part bis 1963 warten, in der Louis de Funés-Komödie "Pouic-Pouic" ("Quietsch...Quietsch...wer bohrt denn da nach Öl?"). Es folgte unter anderem die Komödie "Monsieur" an der Seite von Jean Gabin im Jahr 1964, bevor Darc der Kriminalfilm "Galia" ("Liebe zu dritt") 1966 zum Star machte. Ein Jahr darauf war sie in "Weekend" von Jean-Luc Godard zu sehen.

1968 wurde ein schicksalhaftes Jahr für Mireille, als sie Alain Delon kennen lernete, mit dem sie 15 Jahre zusammen sein sollte; die Zwei traten bis 1977 in sechs Werken gemeinsam auf, darunter "Madly" von 1970, "Il était une fois un flic" ("Ein toller Bluff") von 1972, "Eiskalt wie das Schweigen" von 1974 und "L'homme pressé" ("Der Antiquitätenhändler") von 1977. Ihren größten Erfolg, durch dem sie auch dem deutschen Publikum besonders bekannt wurde, war 1972 die Pierre Richard-Komödie "Le grand blond avec une chaussure noire" ("Der große Blonde mit dem schwarzen Schuh"), der zwei Jahre später die Fortsetzung "Le retour du grand blond" ("Der große Blonde kehrt zurück") folgte.

In den Achtzigern wurde ihre Karriere durch einen Autounfall unterbrochen, in dem sie schwere Verletzungen erlitt und am offenen Herzen operiert werden musste. Sie beendete Mitte der Achtziger ihre Kinokarriere und war ab den Neunzigern ausschließlich im Fernsehen zu sehen, dabei 2003 und 2004 auch wieder an der Seite von Delon in der Krimiserie "Frank Riva". Mireille begab sich 1989 hinter die Kamera und inszenierte nach eigenem Drehbuch die misslungene Romanverfilmung "La barbare". 2005 veröffentlichte sie ihre Autobiographie "Tant que battra mon coer" und erhielt 2006 den Orden der Französischen Ehrenlegion.

Mireille Darc hinterlässt ihren zweiten Ehemann Pascal Desprez, mit dem sie seit 1996 verheiratet war. Von 1984 bis zu dessen Tod 1989 war sie mit dem Journalisten Pierre Barret verheiratet.


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