Ein junger estnischer Fechter (Märt Avandi) flieht vor der sowjetischen Geheimpolizei und taucht in einer Kleinstadt an der Ostsee unter, wo er als Fechtlehrer in einer Schule anheuert. Doch die Vergangenheit holt ihn ein und stellt ihn vor eine schwierige Entscheidung...
Dieses Drama des finnischen Regisseurs Klaus Härö aus dem Jahr 2015 basiert auf der Lebensgeschichte des Fechters und Trainers Endel Nellis, der nach dem Zweiten Weltkrieg vor den Schergen Josef Stalins, die Jagd auf Kollaborateure mit den Deutschen machten, in seiner estnischen Heimat untertauchen musste und als Fechtlehrer arbeitete. 1968 gründete er in Haapsalu eine Sportschule für Kinder und Jugendliche. Nellis starb 1993.
Härö vereint in seinem in Estland gefilmten Werk Schuldrama, Historien- und Sportfilm zu einer begeisternden Geschichte über das Erwachsenwerden, die Gravitas durch seine einfühlsame Inszenierung, rührende Darsteller und eine bewegende Handlung erhält.
Finnland schickte "Miekkailija" als Bewerber für den Oscar als "Bester nicht englischsprachiger Film" nach Hollywood, doch die Academy of Motion Picture Arts and Sciences nominierte ihn nicht. Im Gegensatz zur Hollywood Foreign Press Association, die ihn für den Golden Globe vorschlug - es gab aber kein Vorbeikommen am übermächtigen ungarischen Drama "Saul fina" ("Son of Saul"). Dafür konnte "Miekkailija" den Finnischen Filmpreis erringen, auch Kameramann Tuomo Hutri wurde ausgezeichnet, während Hauptdarsteller Märt Avandi nominiert war.
Kritikerin Sarah Ward meinte in "Concrete Playground": "Man sollte den Effekt einer vorhersehbaren Geschichte nicht unterschätzen, wenn sie wie hier in einfühlsame Darstellungen eingebettet ist und auf kleinen, intimen Momenten aufbaut."
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