"Notting Hill", Arte, 20:15 Uhr
Das Leben eines Londoner Buchhändlers (Hugh Grant) ändert sich dramatisch, als er sich in einen berühmten Filmstar (Julia Roberts) verliebt.
Hinter dieser britischen Komödie steckt der Genius von Richard Curtis ("Alles eine Frage der Zeit"), dem Autoren, dem die Fernsehwelt "Mr. Bean" und die Kinowelt "Four Weddings and a Funeral" verdankte. Er spann die simple Idee, welchen Effekt das Eintreten einer Berühmtheit in das Leben eines einfachen Menschen haben kann, zu romantischen und komödiantischen Höhen, getragen von einem großartigen Ensemble, zu dem unter anderem Rhys Ifans, Hugh Bonneville und Tim McInnery zählen. Die Inszenierung übernahm Roger Mitchell ("Hyde Park on the Hudson"), der sich bis dahin noch nicht mit Komödien hervorgetan hatte.
Gedreht wurde - trotz all der logistischen Schwierigkeiten, die das mit sich brachte - vor Ort in London und insbesondere dessen Stadtteil Notting Hill. Wenn Mitchell und Curtis auch dafür kritisiert wurden, dass sie eine Stadt zeigten, der ihre multi-ethnische Bevölkerung abhanden gekommen zu sein schien und in der nur Weiße zu leben schienen, so zeichneten sie doch ein facettenreiches und aufschlussreiches Bild des jungen großstädtischen englischen Mittelstands um die Jahrtausendwende.
Die umgerechnet 42 Millionen Dollar teure Universal Pictures-Produktion erhielt 1999 gute Kritiken und wurde ein Riesenerfolg bei den Zuschauern, der weltweit 364 Millionen Dollar einspielte. Bei den Golden Globes waren der Film sowie Hauptdarstellerin Julia Roberts und Hugh Grant nominiert. Bei den Britischen Filmpreisen ging "Notting Hill" als "Bester britischer Film" und Rhys Ifans als "Bester Nebendarsteller" ins Rennen.
Ein Zuschauer aus Los Angeles lobt: "Es mag ein Paradox sein, dass ein Film langsam funkeln kann, aber nur so kann ich diese charmante romantische Komödie beschreiben. Wir alle wissen, dass sie füreinander bestimmt sind, und es ist diese britische Art mit ihrem gemächlichen Tempo, die dem Ende, von dem wir alle wissen, dass es kommen wird, Farbe und Zauber verleiht. Alle Charaktere werden vielfältig gezeichnet, erhalten genügend Hintergrundgeschichte und sprechen so lebensnah wie möglich, was man bei einer amerikanischen Sitcom so nicht kennt."
"Chronicle", Pro7, 00:30 Uhr
Drei Oberstufenschüler (Dane DeHaan, Michael B. Jordan und Alex Russell) machen unter der Erde eine unglaubliche Entdeckung, die ihnen übernatürliche Kräfte verleiht. Schon bald gerät ihr Leben außer Kontrolle, und ihre Freundschaft wird auf die Probe gestellt.
Das found footage-Format - der Film ist so inszeniert, als ob die Charaktere ihn selbst gefilmt hätten - war schon recht abgelutscht, als Regisseur Josh Trank und Drehbuchautor Max Landis ("Victor Frankenstein") 2012 diesen Science Fiction-Film auf die Leinwände brachten. Um so positiver die Überraschung bei Kritik und Publikum, dass die 20th Century Fox-Produktion dank eines intelligenten Drehbuchs, flotter Inszenierung und einnehmender Leistungen der Jungdarstellerriege über diesen Kunstgriff hinauswies.
Für 12 Millionen Dollar entstand der in Seattle im US-Bundesstaat Washington spielende Streifen im südafrikanischen Kapstadt und im kanadischen Vancouver und spielte weltweit 126 Millionen Dollar ein. Dieser moderate Erfolg brachte Trank den Regieposten bei "Fantastic Four" ein, was dann eine für alle Beteiligten weniger angenehme Erfahrung werden sollte, und ließ Dane DeHaan und Michael B. Jordan erstmals sichtbar auf der Filmlandkarte erscheinen.
Kritiker Mark Jackson befand in "Epoch Times": "Ein found-footage-Film wie 'Blair Witch Project', kombiniert mit 'Bowling for Columbine'. Statt Hexen und Waffen gibt es hier einen Teenager-Außenseiter mit übernatürlichen Fähigkeiten, wie 'Carrie' mit wackeliger Kamera und coolen Computereffekten."
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