"X-Men: Zukunft ist Vergangenheit", Pro7, 20:15 Uhr
Die X-Men schicken Wolverine (Hugh Jackman) in die Vergangenheit, um die Geschichte zu ändern und ein Ereignis zu verhindern, das in der Katastrophe sowohl für Menschen wie Mutanten mündet.
Nach dem erfolgreichen Reboot der "X-Men"-Reihe, künstlerisch wie kommerziell, mit "X-Men: First Class" im Jahr 2011 schoben 20th Century Fox die Fortsetzung "X-Men: Days of Future Past" an, die nun Teil einer neuen Trilogie sein sollte, die vergangenes Jahr mit "X-Men: Apocalypse" ihren Abschluss in den Kinos gefunden hat.
Der Autor des dritten Teils "X-Men: The Last Stand" Simon Kinberg wurde engagiert, auf der Basis des Comics "Days of Future Past" aus dem Jahr 1981 eine Handlung zu ersinnen, welche die alte Crew um Hugh Jackman, Halle Berry, Anna Paquin, Ian McKellen und Patrick Stewart mit der neuen (aber eigentlich älteren) Generation um die jungen X-Men James McAvoy, Michael Fassbender, Jennifer Lawrence und Ellen Page verband. Der Zeitreise-Plot war dazu das Mittel der Wahl.
"First Class"-Regisseur Matthew Vaughn verließ das Projekt bereits vor Produktionsbeginn zu Gunsten von "Kingsmen: The Secret Service", so dass der Mann auf das Regiestühlchen zurückkehren konnte, der die Marvel-Helden einst mit "X-Men" im Jahr 2000 und "X-Men 2" im Jahr 2003 erfolgreich etabliert und zuletzt "First Class" zumindest produziert hatte: Bryan Singer. Der Filmemacher reagierte auf die zunehmend komplizierten, teilweise nicht mehr kompatiblen Handlungsstränge der Originaltrilogie, der "Wolverine"-Ableger und des Vorgängers "First Class", indem er einfach manche Vorgeschichten schlicht ignorierte.
Indem er das tat, gelang ihm das Unwahrscheinliche: Das fünfte (zählt man die beiden "Wolverine"-Abenteuer hinzu, sogar das siebte) "X-Men"-Werk wurde zum besten Part der gesamten Reihe, von den Kritikern gefeiert, vom Publikum geliebt und mit weltweit 755 Millionen Dollar auch noch der mit Abstand erfolgreichste.
Singer nutzte das Wahnsinnsbudget von 200 Millionen Dollar, um die besten Elemente der Serie zu kombinieren und einen unterhaltsamen, originellen, aufwendigen und temporeichen Fantasy-Film in Szene zu setzen, der als Sahnehäubchen auch noch die Themen Akzeptanz und Diskriminierung aufgreift.
Gedreht wurde im kanadischen Montreal mit 3D-Kameras, und noch während der Dreharbeiten im Sommer 2013 und der Nachbearbeitung, bei der zwölf Firmen die rund 1300 Spezialeffekte erzeugten, lief eine gigantische Werbekampagne an - fast ein Jahr vor der Filmpremiere im Mai 2014. Als erster "X-Men"-Film erhielt dieser Teil eine "Oscar"-Nominierung für die "Besten Spezialeffekte"; auch bei den Britischen Filmpreisen waren diese genannt.
Kritiker Corey Hall lobte in der "Metro Times Detroit": "Ein Film voller bissiger Dialoge, augenzwinkender Insider-Witze und hervorragender Darsteller, die zu einer Ebene emotionaler Resonanz und moralischer Komplexität beitragen und das Material erden, wenn es in einem Blizzard von herumfliegenden Splittern weggetragen zu werden droht."
"Brennendes Indien", Arte, 20:15 Uhr
1905 versuchen die Briten, einen jungen Hindu-Prinzen (Govind Raja Ross) im britisch besetzten Indien durch von muslimischen Rebellen beherrschtes Gelände an Bord eines alten Zuges zu bringen.
Gerade ist in den deutschen Kinos das britische Drama "Viceroy's House" ("Der Stern von Indien") angelaufen, der die Spannungen zwischen Hindi und Muslimen in Indien am Vorabend des britischen Abzugs 1947 thematisiert. "Brennendes Indien" nimmt sich dieses Themas als Abenteuerfilm an, der indes noch in einer Zeit spielt, als an Abzug der Kolonialmacht noch nicht zu denken war und der die Briten als Schutzmacht Indiens darstellt.
John Lee Thompson drehte die 500 000 Pfund teure Rank-Produktion vor Ort im nordwestlichen, indischen Bundesstaat Rajasthan, aber hauptsächlich in der südspanischen Provinz Granada und in den Londoner Pinewood-Studios. "North West Frontier" (so der Originaltitel), der in den USA als "Flame Over India" lief, ist ein aufregendes, solides, in großartiger Landschaft von Geoffrey Unsworth hervorragend photographiertes Werk mit einem guten Darsteller-Ensemble. Die von Lauren Bacall gespielte Rolle sollte ursprünglich an Olivia de Havilland gehen.
Der Film wurde 1959 ein großer Erfolg in Großbritannien und half, die US-Karriere des englischen Regisseurs Thompson anzuschieben, dessen übernächster Streifen sein bekanntester werden sollte: "Guns of Navarone" mit Gregory Peck. Bei den Britischen Filmpreisen wurde "North West Frontier" für drei Auszeichnungen nominiert: Als "Bester Film", als "Bester britischer Film" und für das Drehbuch von Robin Estridge.
Ein Zuschauer aus dem englischen Stockton lobt: "Nach einer umwerfenden Eröffnung von 20 Minuten, in denen kaum ein Wort gesprochen wird, wird der Film dem alten Klischee - das oft versprochen, aber selten eingehalten wird - einer "Achterbahnfahrt der Spannung" gerecht. Kenneth Moore ist wunderbar in seiner Rolle, in die er eine Aura ehrlicher Anständigkeit einbringt. Er ist kein Superheld, sondern einfach nur ein Mann, der eine schwierige Aufgabe erledigen will. Lauren Bacall gibt ebenfalls eine gute Darstellung in einem Part, der leicht zur Schwachstelle hätte werden können als Alibirolle eines großen Hollywood-Namens für den amerikanischen Markt."
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