"Lethal Weapon 2 - Brennpunkt L.A.", Sat1, 22:25 Uhr
Martin Riggs (Mel Gibson) und Roger Murtaugh (Danny Glover) verfolgen Südafrikaner, die ihren Diplomatenstatus für kriminelle Aktivitäten missbrauchen.
Nach dem großen Erfolg von "Lethal Weapon" im Jahr 1987 bei Kritik und Publikum gaben Warner Brothers sofort eine Fortsetzung in Auftrag, für die sich das bewährte Team aus Regisseur Richard Donner, Drehbuchautor Shane Black ("The Nice Guys") und dem Hauptdarstellerpaar Mel Gibson und Danny Glover wieder vor und hinter der Kamera versammelte. Das Budget wurde von 15 Millionen Dollar des ersten Parts auf 25 Millionen Dollar erhöht.
Wie schon beim ersten Teil erwies sich die Arbeit am Drehbuch als der schwierigste Part. Black lieferte wieder ein düsteres, brutales Skript ab, an dessen Ende Martin Riggs stirbt. Das wollten weder Donner noch das Studio, die ein Auge auf weiteren Fortsetzungen hatten. Der Autor verließ die Produktion, und Jeffrey Boam ("Indiana Jones and the Last Crusade") wurde engagiert, das Drehbuch umzuschreiben. Gefordert wurde wesentlich mehr Humor - daher wurde die Rolle von Joe Pesci als nervigem Informanten ausgeweitet -, weniger Brutalität und ein Überleben von Gibson's Charakter.
Diese Mischung stimmte offenkundig: Zwar mag die Handlung etwas dünn sein, aber die Kombination aus Humor, Adrenalin, grandiosen Spezialeffekten und Stunts, gepaart mit der Chemie zwischen den Hauptdarstellern, die alles ironisch auf die Schippe nehmen, machten den Kriminalfilm zu einer ausgelassenen und unterhaltsamen Fortsetzung, die genauso gute Kritiken wie das Original erhielt, mit weltweit 227 Millionen Dollar Umsatz das Ergebnis des ersten Teils fast verdoppelte und ein Riesenerfolg im Jahr 1989 wurde. Der Schnitt der Toneffekte erhielt eine Oscar-Nominierung, unterlag aber "Indiana Jones and the Last Crusade".
Ein britischer Zuschauer schwärmt: "Was für eine harte und großartige Fortsetzung! Sie kaut nichts aus dem ersten Teil wieder, vermeidet Klischees, sondern führt die Charakterzeichnung fort und bringt mehr Humor ein. Und Mel Gibson, Danny Glover und Joe Pesci sind ein so fabelhaftes Trio, dass ich den Film auch lieben würde, wenn er schematischer wäre."
"Lizenz zum Töten", ZDF, 23:00 Uhr
James Bond (Timothy Dalton) verfolgt auf eigene Faust einen Drogenbaron (Robert Davi), der seinen Freund Felix Leiter (David Hedison) und dessen neu angetraute Braut (Priscilla Barnes) ermordet hat.
Dass was sie sich zwei Jahre zuvor bei "The Living Daylights" noch nicht ganz getraut hatten, setzten die Filmemacher mit diesem 16. James Bond-Film 1989 um: Obwohl es sich um das Kreativteam handelte, das die gesamten Achtziger die Bond-Filme verantwortet und mit den letzten Roger Moore-Werken in eine kreative Sackgasse geführt hatte, schafften Regisseur John Glen, Produzent Albert Broccoli und die Drehbuchautoren Michael Wilson und Richard Maibaum einen Richtungswechsel der damals seit einen viertel Jahrhundert laufenden Reihe.
"Licence to Kill" ist das erste 007-Opus der Reihe, das keinen Titel von einem der Romane von Ian Fleming mehr übernimmt, dessen Inhalte sowieso oft nur als Ausgangspunkt für eigene Stories genutzt worden waren. Aber ironischer Weise näherte man sich gerade jetzt mehr der harten und erbarmungslosen Figur aus den Romanen an und entkleidete sie aller albernen Gadgets und billiger Witze. Ganz bewusst setzte man auf eine nüchterne und düstere Handlung mit deutlich erhöhter Brutalität, was sogar dazu führte, dass man 36 Sekunden schneiden musste, um in den USA und in Großbritannien eine niedrigere Altersfreigabe zu erreichen. Mit einem "erwachseneren" 007 wollte man eine neue Ära einläuten.
Auch neu war, dass die 42 Millionen Dollar teure United Artists-Produktion erstmals nicht in den englischen Pinewood-Studios nahe London gedreht wurde, sondern aus finanziellen Gründen ausschließlich in Mexiko und in Florida. Der damals 21 Jahre alte Benicio Del Toro ist als Bösewicht in seiner zweiten Filmrolle zu sehen.
Der britische Thriller sollte sich trotz seiner guten Verfolgungsjagd- und Kampfszenen als der zuschauerschwächste Bond aller Zeiten entpuppen. 156 Millionen Dollar Einspiel weltweit waren ein gutes Ergebnis, aber eben weit entfernt von den Zahlen, welche die Reihe noch ein Jahrzehnt vorher eingebracht hatte. Trotz freundlicher Kritiken sprachen die Zuschauer weiterhin nicht auf Timothy Dalton in der Rolle an und auch nicht auf die Veränderung der 007-Rezeptur. Ein Umschwung Richtung "knallharter Bond" sollte erst 2006 mit "Casino Royale" und Neu-007 Daniel Craig gelingen.
Für die Bond-Reihe hatte der gefühlte Flop Konsequenzen. Neben rechtlichen Auseinandersetzungen um die Marke Bond, die sich durch den Verkauf von United Artists ergaben und bis 1993 andauern sollten, trat nun die alte Garde ab, ohne dass klar war, wer das Ruder übernehmen würde. Produzent Broccoli, seit Anfang an dabei und "Vater" des James Bond-Phänomens, übergab den Stab an seine Tochter Barbara. Erst 1995 sollte es mit "Goldeneye" weiter gehen - ohne Dalton, der eigentlich für drei Filme unterschrieben hatte, sondern mit Pierce Brosnan, der bei seiner Premiere fast doppelt so viele Zuschauer in die Kinosäle holte als Timothy bei seinem Abgang.
Ein US-Zuschauer schreibt: "Hört nicht auf die Miesepeter, die behaupten, dieser Film habe die James Bond-Reihe erledigt. Dies ist ein harter, Nase-auf-dem-Schleifstein-Bond, der - wenn John Glen das Talent und das Gespür gehabt hätte - noch ein Stück hätte weiter getrieben werden können. Die Rezeptur von Superschurken, die von leicht bekleideten Damen umgeben werden und nach der Weltherrschaft streben und von Gadgets und teuren Autos bedroht werden, ist aus dem Fenster geflogen. Das ist nicht der sanfte, begriffstutzige Bond der Roger Moore-Ära, sondern ein wütender Bond, den Timothy Dalton perfekt darstellt. Dieser Teil ist so etwas wie das Schwarze Schaf der Reihe und genau deshalb gefällt er mir so gut."
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