Über einen verborgenen Pfad erreicht ein einsamer Reiter (Sam Riley) ein kleines Dorf hoch in den Alpen. Niemand weiß, woher der Fremde kommt, noch was er will. Aber jeder weiß, dass sie nicht wollen, dass er bleibt.
Ein Alpen-Western? Ja, auch das gibt es. Regisseur und Drehbuchautor Andreas Prochaska war 2014 für diesen Western in ungewöhnlicher alpiner Kulisse verantwortlich, der auf dem gleichnamigen Roman von Thomas Willmann aus dem Jahr 2010 basiert. Gedreht wurde im Schnalstal in Südtirol.
Prochaska schuf ein atmosphärisch dichtes Werk, bei dem Kamera, Ausstattung und Ton den Winter hervorragend auf die Leinwand bringen, so dass der Zuschauer die Flocken und die Kälte förmlich zu spüren glaubt. Dies geht einher mit der bedrohlichen Atmosphäre von Terror und Gewalt im Mikrokosmos einer dörflichen Gemeinschaft.
Die österreichische Filmkommission sendete "Das finstere Tal" nach Hollywood als Oscar-Anwärter auf den "Besten nicht englischsprachigen Film". Die Academy of Motion Picture Arts and Sciences nominierte die Allegro-Produktion allerdings nicht. Um so größer der Erfolg bei den Österreichischen Filmpreisen: Da wurde der Streifen zehnmal nominiert und achtmal ausgezeichnet, darunter als "Bester Film". Bei den Deutschen Filmpreisen gewann das Werk acht Lolas, für Tobias Moretti als "Bester Nebendarsteller", für Kameramann Thomas W. Kiennast, für Komponist Matthias Weber, für Ausstatter Claus-Rudolf Amler, für Kostümbildnerin Natascha Curtius-Noss, für die Maske und für den Ton; der Film selbst gewann den zweiten Platz mit der Silbernen Lola. Nominiert war noch Regisseur Prochaska. Bei den Europäischen Filmpreisen gingen die Ausstattung und die Kostüme ins Rennen.
Der Bayerische Rundfunk lobte in seiner Kritik: "Andreas Prochaska holt den Western nach Südtirol, indem er das uramerikanische Genre mit Elementen eines alpenländischen Heimatdramas kombiniert. Ein grandioses, atmosphärisches, heftiges Western-Psycho-Thriller-Drama."
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