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Shining mit Shelley Duvall
Shining mit Shelley Duvall
© Warner Bros.

TV-Tipp für Montag (3.7.): Jack Nicholson war schon immer der Hausmeister

Arte zeigt Meisterwerk "Shining"

"Shining", Arte, 21:45 Uhr
Eine Familie (Jack Nicholson, Shelley Duvall und Danny Lloyd) verbringt den Winter in einem von der Außenwelt abgeschnittenen Hotel, wo böse Geister den Vater gewalttätig werden lassen, während sein hellseherischer Sohn schreckliche Visionen aus Vergangenheit und Zukunft erleidet.

Der größte Kritiker dieses britischen Meisterwerks ist der Autor der Romanvorlage, Stephen King persönlich. Sein Buch "The Shining" von 1977 wurde von Stanley Kubrick und Diane Johnson adaptiert, dabei aber substantiell verändert. Vieles, was auf der Leinwand zu sehen ist, kommt so im Buch nicht vor und umgekehrt. Abgesehen von der veränderten Handlung sind auch die Figuren anders akzentuiert, und King begann sich bereits vor Drehbeginn über die Besetzungsentscheidungen zu beklagen. Statt Jack Nicholson hätte er zum Beispiel lieber Jon Voight in der Hauptrolle gesehen, weil er den Jedermann-Charakter der Hauptfigur seines Romans eher betont gesehen hätte. Mit den Änderungen war der Autor nicht einverstanden und sprach noch Jahre später geringschätzig davon, dass er nie verstanden habe, "warum Zuschauer den Film als einen der gruseligsten bezeichneten, den sie je gesehen hätten".

1997 ließ King seine "Shining"-Version als TV-Miniserie verfilmen - wenn sie eins unterstrich, dann die Brillanz der Kubrickschen Vision, dieser schaurigen, oftmals grotesken Reise in den Wahnsinn, die von Nicholson's unvergesslicher Darstellung versinnbildlicht wird. Die virtuos inszenierte Symphonie des Schreckens begibt sich absichtsvoll mehrdeutig in die Abgründe jenseits des gesunden Menschenverstandes und findet den Schrecken abseits von Klischees "knarrender Türen, Skletten und überlangen Schatten", wie der Filmemacher erklärte.

Als Kontroll-Freak, der er war, ließ Stanley die gesamten Räume des Hotels in den Elstree-Studios in Borehamwood in der Grafschaft Hertfordshire aufbauen, damals die bis dahin größten jemals in diesem Studio errichteten. Hier konnte er nach Lust schalten und walten, was sich im Laufe der ein Jahr hinziehenden, 19 Millionen Dollar teuren Dreharbeiten aber auch zur Last für die Schauspieler entwickelte, denn der Regisseur ließ manche Szenen dutzendfach wiederholen, bis er zufrieden war. "Stanley Kubrick? Verleiht dem Wort 'akribisch' einen ganz neuen Klang", witzelte Nicholson.

Technisch beeindruckt der Horrorfilm besonders durch den auffälligen Einsatz der Steadicam, die seit Mitte der Siebziger in Spielfilmen eingesetzt wurde. Das System, mit dem die Kamera dem Kameramann umgeschnallt wird und dieser sich bewegen kann, während ein ausgeklügeltes System seine Erschütterungen auch im vollen Lauf abfängt, machte die langen, den Darstellern folgenden Kamerabewegungen, die "The Shining" so sehr auszeichnen, möglich.

Der Film wurde, anders als vorherige Kubrick-Werke, von Warner Brothers 1980 als eine Art Horror-Blockbuster vermarket und verliehen. Nach einem mäßigen Start, auch wegen der nur gemischten Kritiken, die kritisierten, der Film sei zu langsam und nicht spannend genug, entwickelte er sich dank der Mundpropaganda zu einem Erfolg mit 44 Millionen Dollar Umsatz allein in den USA.

Die Industrie und Presse ignorierten den Streifen in der Preisverleihungssaison 1980/81 indes vollständig. Die Wertschätzung der Literaturverfilmung setzte erst später ein, nachdem sie bereits Eingang in die Populärkultur mit Anspielungen in "Remington Steele" über "The Simpsons" bis zu "The Angry Birds Movie" gefunden hatte.

Ein britischer Zuschauer schwärmt: "Mit diesem Werk hat Stanley Kubrick der Welt gezeigt, wie Horrorfilme gemacht werden sollten. Es gibt keine der voraussehbaren Szenen, in denen ein Typ aus dem Dunkel gesprungen kommt. Statt dessen baut Kubrick die Spannung mit der schaurigen Musik, den Kamerabewegungen und bizarren, aber sehr wirkungsvollen Szenen langsam auf. Horrorfilme sollen gruselig sein, und dieser ist es wirklich und ein Meilenstein für das Horror-Genre."



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