John G. Avildsen, Oscar-gekrönter Regisseur für "Rocky", ist am Freitag im Cedars-Sinai Medical Center in Los Angeles im Alter von 81 Jahren an Bauchspeicheldrüsenkrebs gestorben, wie sein Sohn Anthony mitgeteilt hat.
Avildsen wurde am 21. Dezember 1935 in Oak Park im US-Bundesstaat Illinois geboren und begann seine Karriere Mitte der Sechziger als Kameramann, Cutter und Regieassistent, bevor er 1969 mit der Komödie "Turn on to Love" sein Regiedebut gab. Im Jahr darauf feierte er mit dem Peter Boyle-Drama "Joe" seinen ersten kommerziellen und künstlerischen Erfolg. Diesen überbot noch das Drama "Save the Tiger" im Jahr 1973, für den Jack Lemmon den Oscar als "Bester Hauptdarsteller" gewann.
Seinen größten Erfolg feierte John 1976 mit dem phänomenal erfolgreichen Meisterwerk "Rocky", der Drehbuchautor und Hauptdarsteller Sylvester Stallone zum Star machte, der erfolgreichste Film des Jahres wurde und zehn Oscar-Nominierungen erhielt. Drei Goldjungen konnten der Film, Avildsen und seine Cutter entgegen nehmen. 1990 sollte der Regisseur nochmal mit Stallone weniger erfolgreich mit "Rocky V" in den Ring steigen.
Seine anschließenden Filme wie der Marlon Brando-Thriller "The Formula" von 1980 oder die John Belushi-Komödie "Neighbors" von 1981 konnten an diesen Erfolg nicht mehr anknüpfen, aber 1984 reüssierte er ein weiteres Mal mit einer Underdog-Geschichte. Das Drama "The Karate Kid" wurde ein großer Erfolg, die zwei Fortsetzungen nach sich zog, die Avildsen 1986 und 1989 ebenfalls inszenierte.
Nach "Rocky V" drehte John nur noch drei Filme: 1992 "The Power of One" ("Im Glanz der Sonne"), ein etwas anderes Boxerdrama mit Stephen Dorff, 1994 "8 Seconds", ein weiteres Sportdrama über Bullenreiten mit Luke Perry, und schließlich 1999 seinen letzten Film, der eine wenig erbauliche Erfahrung werden sollte. "Inferno", auch als "Desert Heat" bekannt, litt unter den Auseinandersetzungen mit Hauptdarsteller Jean-Claude Van Damme, der mit Avildsen's Schnittfassung nicht einverstanden war. Der Regisseur versuchte vergeblich, seinen Namen aus dem Vor- und Abspann entfernen zu lassen.
John G. Avildsen hatte vier Kinder aus zwei Ehen; seine zweite Frau und er ließen sich 2003 scheiden.