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Deutsche Filmstarts: Wunderbar weiblicher "Wonder Woman"

Frauen dominieren Kinowoche

Nun haben es Warner Brothers doch noch geschafft: Eine rundum sehenswerte und erfolgreiche Comic-Verfilmung zu produzieren. Ironischer Weise brauchte es Künstlerinnen, um das dominant männlich besetze Superhelden-Genre zu neuen Höhen zu führen. Auch ansonsten bietet sich mit "Der wunderbare Garten der Bella Brown", "Loving" und "Mädelstrip" viel holde Weiblichkeit auf den Leinwänden in dieser Woche an. Was ist sehenswert? Und wo sollte man das Portemonnaie besser stecken lassen?

"Wonder Woman"
Fantasy
USA
141 Minuten
FSK 12

US-Fantasy-Film über eine Amazonenprinzessin (Gal Gadot), die als Superheldin "Wonder Woman" in den Ersten Weltkrieg eingreift, um den Weltfrieden herbeizuführen. Und dann hat es doch noch geklappt: Nach den kommerziell erfolgreichen, aber von den Kritikern verrissenen und vom Publikum lauwarm aufgenommenen "Batman v Superman: Dawn of Justice" und "Suicide Squad" haben Warner Brothers mit diesem Eintrag ins DC Extended Universe endlich einen Streifen produziert, der sich mit denen des Marvel Cinematic Universe messen kann. Spannend, ernst und von Gal Gadot's charismatischer Darstellung angetrieben, ist das von Rezensenten wie Zuschauern gleichermaßen bejubelte Werk von Patty Jenkins, deren erster Kinofilm seit "Monster" aus dem Jahr 2003 dies ist, ein spektakulärer Erfolg auf ganzer Linie. Unser Kritiker Falk Straub ist ebenso angetan: "Der Film bringt die vom Marvel-Universum vorgelebte Leichtigkeit nun endlich auch ins DC-Universum. Gal Gadot kann ebenso mühelos mit ihren männlichen Kollegen mithalten wie Regisseurin Patty Jenkins, die sich für weitere Action-Filme empfiehlt."

Unsere Empfehlung: Reingehen!

"Der wunderbare Garten der Bella Brown"
Komödie
Großbritannien
92 Minuten
FSK 0

Britische Komödie über eine scheue, aber liebenswerte junge Frau (Jessica Brown Findlay), die in einem sehr ordentlich aufgeräumten Häuschen in London lebt. Nur der Garten ist märchenhaft überwuchert. Als sie den Garten in Ordnung bringen muss, wird ihr Leben zwar auf den Kopf gestellt, aber dafür findet sie Freunde. In seinem zweiten Spielfilm nach dem Kriminalfilm "Comes a Bright Day" von 2012 bietet Regisseur und Drehbuchautor Simon Aboud eine Konfektion so süß wie Marzipan, wunderschön photographiert, gut gespielt, aber auch vorhersehbar und teilweise gekünstelt pathetisch. Ob einem diese NFP-Produktion gefällt, hängt davon ab, wie sehr man sich auf Niedlichkeit und Handlungskniffe einlassen mag. Die Kritiken sind freundlich, die ersten Zuschauerreaktionen reserviert.

"Loving"
Drama
USA
123 Minuten
FSK 6

US-Drama über ein gemischtrassiges Liebespaar (Ruth Negga und Joel Edgerton), das sich im Virginia der 1950er Jahre gegen die Rassengesetze sowie den alltäglichen Rassismus wehrt und trotz aller Widrigkeiten den Kampf um Gerechtigkeit nicht aufgibt. Gerade ist am 12. Juni in den USA wieder der Loving Day gefeiert worden. In diesem Jahr jährt sich die Entscheidung des Obersten Gerichtshofs zum 50. Mal, mit dem das Verbot gemischtrassiger Ehen aufgehoben wurde. Regisseur und Drehbuchautor Jeff Nichols ("Midnight Special") hat die wahre, schmerzliche und immer noch relevante Geschichte unaufdringlich in Szene gesetzt. Die einfühlsamen Darsteller - Ruth Negga war für den Oscar nominiert - erwecken die Handlung dieser hervorragenden Universal Pictures-Produktion zum Leben. Die Kritiker sind unisono begeistert, die Zuschauer zufrieden, und unsere Rezensentin Bianka Piringer meint: "Der eindringliche Film arbeitet die emotionale Belastung überzeugend heraus, die dieses starke Paar über Jahre hinweg aushält, weil es sich nicht aufgeben will."

Unsere Empfehlung: Reingehen!

"All Eyez on Me"

Drama
USA
139 Minuten
FSK 12

Biographisches Drama über den Rapper Tupac Shakur (Demetrius Shipp Jr.), der, arm und umgeben von Rassismus und Kriminalität aufwachsend, es bis ganz nach oben im Musikbusiness schafft – bis er einem Attentat zum Opfer fällt. Regisseur Benny Boom und drei Drehbuchautoren ringen damit, das allzu kurze, aber stürmische Leben des Rappers in eine Form zu bringen. Heraus gekommen ist ein schwerfälliges, chaotisches, aber dennoch faszinierendes Werk. Die ersten Kritiken sind schlecht, aber unser Kollege Björn Schneider hebt den Daumen für die Constantin-Produktion: "Obwohl der Film 2Pac's Kindheit und Jugend mehr Beachtung hätte schenken müssen, ist er in jedem Fall sehenswert und nicht nur für Fans des Künstlers zu empfehlen. Dies liegt in erster Linie am famosen Cast und der dramaturgisch geschickten Platzierung der Filmmusik."

"Das Belko Experiment"
Horror
USA
88 Minuten
FSK 18

US-Horrorfilm über ein krankes soziales Experiment: 80 Amerikaner sind in ihrem Bürohochaus im kolumbianischen Bogotá eingesperrt und müssen an einem tödlichen Spiel teilnehmen, bei dem es heißt: Morden oder ermordet werden. "Guardians of the Galaxy"-Autor und Regisseur James Gunn steht hinter dem Drehbuch dieser Kinostar-Produktion, die in den USA mit gemischten Kritiken und ablehnenden Zuschauerreaktionen gefloppt ist. Regisseur und Horrorspezialist Greg McLean ("The Darkness") bietet einige Momente schrecklichen Vergnügens, aber insgesamt fehlt es seinem Streifen an ausreichend subversiver Intelligenz, um über die gesamte Spieldauer zu unterhalten.

"Mädelstrip"
Komödie
USA
90 Minuten
FSK 12

US-Komödie über eine Frau (Amy Schumer), die kurz vor einer Reise von ihrem Freund verlassen wird und daher die Reise mit ihrer Mutter (Goldie Hawn) antritt. Als die beiden Frauen in Ecuador entführt werden, erleben sie haarsträubende Abenteuer. Bisher hat sich Regisseur Jonathan Levine ("Die highligen drei Könige") ganz achtbar gehalten, aber mit "Snatched" (Geschnappt - so der Originaltitel) hat er sich seinen ersten veritablen Fehltritt geleistet, der in den US-Kinos gefloppt, von den Kritikern verrissen und von den Zuschauern abgelehnt worden ist. Die Handlung ist abgedroschen, die Lacher kann man an einer Hand abzählen, und auch die großartigen Hauptdarstellerinnen können diesen Schema X-Film nicht retten. Unser Kritiker Björn Schneider hat ebenfalls nichts Freundliches über die 20th Century Fox-Produktion zu sagen: "Reichlich unspektakuläre, mit abgedroschenen Gags ausstaffierte Entführungskomödie, die in Sachen Humor bei weitem nicht so drastisch und radikal ausfällt wie angekündigt."

Unsere Empfehlung: Spart Euch das Geld!

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