"Harry Potter und der Orden des Phoenix", Sat1, 20:15 Uhr
Harry's (Daniel Radcliffe) und Dumbledore's (Michael Gambon) Warnungen vor der Rückkehr von Lord Voldemort (Ralph Fiennes) werden verspottet, und stattdessen geraten sie ins Visier der Zauberer-Autoritäten, während eine autoritäre Bürokratin (Imelda Staunton) langsam die Macht in Hogwarts an sich reißt.
Für das fünfte "Harry Potter"-Abenteuer holten sich Warner Brothers den vierten Regisseur und setzten dabei mit David Yates erstmals auf einen Filmemacher aus dem Land, in welchem die Geschichte spielt: England. Die Wahl kam nach den großen Namen Chris Columbus, Alfonso Cuaron und Mike Newell überraschend. Denn Yates hatte bis dahin bis auf einen Kinofilm im Jahr 1998 nur für das Fernsehen gearbeitet. Und ausgerechnet er sollte jetzt den dicksten Roman der Serie, den 766 Seiten starken "Harry Potter and the Order of the Phoenix" von 2003, bändigen und in cineastische Form bringen?
Die Produzenten hatten Yates aber auch ausgewählt, weil er in seinen Fernsehserien wie "State of Play" politische Ränke und Intrigen überzeugend behandelt hatte - und da dies auch ein Element dieser "Harry Potter"-Geschichte darstellt, glaubte man, hier den richtigen Mann engagiert zu haben. Und der damals 43-Jährige zeigte sich zusammen mit dem ebenfalls neu engagierten Drehbuchautoren Michael Goldenberg der Herkulesaufgabe mehr als gewachsen: Sie übersetzten 2007 die Romanhandlung der Konfrontation von Harry und seinen Freunden mit der krötenartigen Bürokratin Dolores Umbridge in ein unterhaltsames und Action-durchsetztes Leinwandabenteuer. Und schafften es erstaunlicherweise, ausgerechnet das längste Buch in den bis dahin kürzesten Film (138 Minuten) zu überführen - auch weil der Regisseur radikal rund 45 gedrehte Minuten aus der Endfassung wieder entfernte.
Die Produktion war aufwendig: Die sieben Monate langen Dreharbeiten mussten für zwei Monate unterbrochen werden, damit Radcliffe und Kollegin Emma Watson ihre Schulabschlüsse machen konnten, 1400 Spezialeffekte mussten eingebracht werden, und das Budget lag bei 150 Millionen Dollar. Doch alle Mühen wurden belohnt: Weltweit wurden 939 Millionen Dollar in die Kassen gespült, das Werk erhielt Oscar-Nominierungen für die "Beste Ausstattung" und die "Besten Spezialeffekte" und der Fantasy-Film bekam exzellente Kritiken. "Je älter die Kinder werden, desto düsterer und fesselnder werden die Filme", lobte beispielsweise Leah Rozen vom "People Magazine".
"Identität", Sat 1, 22:55 Uhr
Während eines heftigen Sturms stranden zehn Fremde in einem abgelegenen Hotel im US-Bundesstaat Nevada. Während sie sich noch miteinander bekannt machen, müssen sie feststellen, dass sie einer nach dem anderen ermordet werden.
Das zu Grunde liegende Konzept dieses Kriminalfilms kommt bekannt vor: Agatha Christie hat es in ihrem Roman "And Then There Were None" ("Zehn kleine Negerlein") von 1939 zu meisterhafter Perfektion geführt. Regisseur James Mangold ("Logan") und der auf Thriller und Horror spezialisierte Drehbuchautor Michael Cooney nutzen das altbekannte Muster und bereiten es stilsicher und spannend mit einem Staraufgebot rund um John Cusack, Ray Liotta und Amanda Peet auf.
Rasant von Phedon Papamichael photographiert und von David Brenner geschnitten, hängt der Erfolg dieser 28 Millionen teuren, vorwiegend in den Sony Pictures Studios in Los Angeles County gedrehten Columbia Pictures-Produktion davon ab, ob man mit den Wendungen der Handlung mitzugehen bereit ist. Manche Zuschauer werden beeindruckt, manche verärgert sein. 2003 schienen viele Besucher eher zur zweiten Kategorie zu gehören; bei gemischten Kritiken floppte "Identity" mit nur 90 Millionen Dollar Umsatz weltweit.
Ein spanischer Zuschauer lobt: "So sollte ein Kriminalfilm sein. Man ist 90 Minuten lang an den Sitz gefesselt, weil der Film eine Atmosphäre des Geheimnisses erzeugt, die einen ständig gespannt sein lässt, was als nächstes passiert. Voller Wendungen und Überraschungen muss man schon ein besonderer Sherlock sein, um herauszufinden, wer der Täter ist."
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