Der Sohn (Garrett Hedlund) eines Designers virtueller Welten sucht nach seinem Vater (Jeff Bridges) und wird in die von jenem erschaffene virtuelle Welt gesogen. Er trifft auf eine beschädigte Version seines Vaters und findet eine einzigartige Verbündete (Olivia Wilde), die in der digitalen Welt geboren wurde.
Wäre es nach Walt Disney Pictures gegangen, hätte es nie eine Fortsetzung zu "Tron" gegeben. Der Film, der als erster vom Computer geschaffene Animationen genutzt hatte, war 1982 nur ein mäßiger Erfolg beim Publikum gewesen. Doch da gibt es dieses Phänomen "Kultfilm". Disney bekamen mit, dass "Tron" eine treue und große Fangemeinde in den nächsten zwei Jahrzehnten aufbaute, so dass Ende der Neunziger erstmals eine Fortsetzung ins Gerede kam. Der Riesenerfolg von "The Matrix" von 1999 dürfte seinen Teil dazubeigetragen haben. Doch es brauchte noch einige Jahre, bis es ernst wurde.
2005 heuerte das Haus mit der Maus die ersten Drehbuchautoren an, deren Entwurf noch von einem anderen Duo überarbeitet werden sollte. 2007 engagierte man Debütant Joseph Kosinski ("Oblivion") als Regisseur und begann nun mit dosiert eingesetzten Trailern und Ausschnitten - startend mit einem Überraschungs-Clip auf der Comic-Con 2008 in San Diego - die Aufmerksamkeit auf die Produktion zu lenken. Das war ein Vorgeschmack auf die aggressive und umfassende Werbekampagne, die Disney vor dem Kinostart entfalten sollten.
Kosinski drehte an 67 Tagen in Vancouver und ließ überraschend viele Kulissen real aufbauen. Die in der virtuellen Welt spielenden Szenen wurden dabei in 3D gedreht. Für die jüngere Version von Jeff Bridges scannte man das Gesicht des Schauspielers im Film "Against All Odds" von 1984 ein und legte es über die mit Motion Capture eingefangenen Bewegungen des zu der Zeit der Dreharbeiten 59-jährigen Darstellers. Insgesamt saßen zehn Spezialeffekte-Firmen zwei Jahre an dem Werk, um die rund 1500 Effekte zu kreieren.
Die Frage war, ob "Tron: Legacy" wirklich so viel mehr Zuschauer als nur die Fans des Originals in die Kinos würde locken können. Zu Disney's Erleichterung klappte dies trotz nur gemischter Kritiken: Die mit 170 Millionen Dollar irrsinnig teure Produktion setzte 2010 weltweit 400 Millionen Dollar um. Der Tonschnitt wurde für einen "Oscar" nominiert. Ein Erfolg, aber kein so überwältigender, dass Disney sich bis heute zu einer weiteren Fortsetzung haben durchringen können.
Hauptsächlich besticht der Science Fiction-Film durch sein Produktionsdesign auf dem aktuellen Stand der Technik und seine umwerfenden Bilder. Die Handlung und die menschlichen Charaktere gehen in diesem phantastischen Bilderstrom allerdings etwas verloren. "Auch wenn das Ganze herzlich wenig Sinn macht, sieht es einfach toll aus. Und macht Spaß", fand Kritiker Widgett Walls von "Needcoffee.com".
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