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Tilda Swinton in Okja
Tilda Swinton in Okja
© Netflix

Cannes: Technische Probleme und Buh-Rufe

Falsches Format bei Netflix-Film "Okja"

Die Kontroverse um die Auswahl von Netflix-Produktionen in den Wettbewerb des Cannes Film Festival schien heute Morgen den Kinosaal erreicht zu haben. Nachdem der Jury-Vorsitzende Pedro Almodóvar vorgestern bei der Pressekonferenz der Jury unverblümt erklärt hatte, er habe kein Problem mit Netflix, aber die Goldene Palme würde er keiner der beiden im Wettbewerb vorhandenen Produktionen des Internet-Dienstes zuerkennnen, weil diese "keine Kinofilme" seien, berichtete die Presse heute von "Buh"-Rufen aus dem Saal, in dem die Netflix-Produktion "Okja" mit Tilda Swinton für die Journalisten gezeigt wurde.

Doch inzwischen ist klar: Mit den Buh-Rufen wollten die Journalisten keine Fundamentalopposition gegen Netflix betreiben, sondern ihren Unmut darüber bekunden, dass das Bild nicht im richtigen Format auf die Leinwand geworfen wurde und halb an der Decke hing. Es benötigte eine 15-minütige Pause, um das Bild korrekt auszustrahlen. Als "Okja" dann lief, gewann er die Presse offensichtlich für sich, denn am Schluss gab es Jubel.

Die Verantwortlichen des Filmfestivals haben sich inzwischen per Pressemitteilung entschuldigt: "Ein technischer Zwischenfall hat heute zu Beginn der Ausstrahlung von 'Okja', des Films von Bong Joon Ho, in der Pressevorführung im Lumière Auditorium für eine Unterbrechung gesorgt. Die Vorführung wurde für einige Minuten unterbrochen, konnte dann aber normal fortgesetzt werden. Für diesen Zwischenfall trägt gänzlich der technische Dienst des Festivals die Verantwortung und entschuldigt sich beim Regisseur, seinem Team, den Produzenten und den anwesenden Zuschauern."

Es ist nicht das einzige technische Malheur an der Croisette gewesen. Die Aufführung von "Goddesses in the Flames of War" musste heute ganz abgesagt werden.


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