Ein Bankräuber (Mel Gibson) wird von den Mexikanern in ein höllisches Gefängnis gesteckt, wo er mit Hilfe eines Jungen (Kevin Hernandez) zu überleben lernt.
Dass Mel Gibson ein Alkoholproblem hat, war seit Anfang der neunziger Jahre bekannt. Doch erst im Internet-Zeitalter, in dem seine im betrunkenen Zustand geäußerten Tiraden gegen Juden, Homosexuelle oder seine damalige Frau, die russische Popsängerin Oksana Grigorieva, von Millionen Menschen gehört werden konnten, wurden sie zu einem echten Problem für den Australier, dessen Karriere durch diese persönlichen Verfehlungen Mitte der nuller Jahre steil absackte und sich bis zu seiner "Rehabilitierung" durch die Oscar-Nominierungen seines "Hacksaw Ridge" Anfang dieses Jahres nicht mehr erholen sollte. Das Publikum mied seine Filme, egal wie gut sie waren.
"Get the Gringo" ist das Paradebeispiel für einen Streifen, den die Rezensenten lobten, den aber kaum ein Zuschauer sehen wollte oder auch konnte - in den USA kam er 2012 nicht mal in die Lichtspielhäuser, sondern war nur über Video on Demand zu sehen. Mit gerade mal knapp 6 Millionen Dollar erreichte der Thriller ein Einspiel gerade mal über der Nachweisgrenze.
Dabei hatte Gibson hier mit hohem persönlichen Einsatz versucht, das Ruder herumzureißen: Er produzierte den Streifen über seine Icon Pictures und schrieb auch das Drehbuch; die Regie überlies er indes seinem ehemaligen "Apocalypto"-Regieassistenten Adrian Grunberg, der hiermit sein Debüt gab. Doch obwohl allen Beteiligten ein flotter, witziger, superb konstruierter und unterhaltsamer Streifen gelang, ging "Get the Gringo" ungerechterweise am Publikum komplett vorbei.
Kritikerin Lisa Giles schrieb: "Ob man Gibson nun liebt oder hasst, man wird ihm in dieser spannenden Geschichte kaum wiederstehen können, während er uns ins Gedächtnis ruft, was ihn überhaupt einst erst zu einem Star gemacht hat."
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