Obwohl Samantha Mortons Leistung als Stumme in der Woody
Allen-Komödie von der Kritik gefeiert und auch mit einer
"Oscar"-Nominierung belohnt worden ist, hat Hollywood bisher nicht
angeklopft.
Obwohl Samantha Mortons Leistung als Stumme in der Woody
Allen-Komödie "Sweet and Lowdown" von der Kritik gefeiert und auch
mit einer "Oscar"-Nominierung belohnt worden ist, hat Hollywood
bisher nicht angeklopft. Miss Morton glaubt, dass es daran liegt,
dass "Hollywood nicht weiß, wo es mich hinstecken soll. Ich glaube,
das hat mit mir, meiner Art zu arbeiten und der Karriere, die ich
gewählt habe, zu tun. Ich lass mich nicht für ein Titelbild von Gut
bestückt ablichten und meine Möpse raushängen. Ich verkaufe meine
Sexualität nicht, um Rollen zu bekommen. Ich hoffe, dass meine
Arbeit für sich selbst spricht." Ihr gerade beendeter neuer
Spielfilm "Pandemonium" handelt von der Freundschaft der beiden
englischen Dichter Samuel Coleridge und William Wordsworth, die
sich gegenseitig inspirierten und 1798 die Gedichtsammlung
"Lyrische Balladen" zusammen veröffentlichten. 1812 trennten sich
ihre Wege nach einem schweren Zerwürfnis jedoch. Die Rollen der
Dichter werden von John Hannah ("The Hurricane") und Linus Roache
("Die Flügel der Taube") verkörpert. Eine für einen derartigen
Stoff ungewöhnliche Wahl hatte man bei der Besetzung des
Regiestühlchens vorgenommen: Inszeniert wurde der Film von Julien
Temple ("Mein Liebhaber vom anderen Stern"), der zuletzt die
Dokumentation "The Filth and the Fury" über die Punk-Band Sex
Pistols gedreht hatte. Allerdings findet Samatha, dass Temple im
Gegenteil geradezu die Idealbesetzung gewesen ist: "Er wird das
Kostümdrama zu etwas machen, was man noch nie zuvor gesehen hat,
weil er nicht traditionell ist, sondern so Sex Pistols-mäßig, wie
man nur sein kann. Das ist genau richtig, denn Wordsworth und
Coleridge waren die Punks ihrer Zeit. Sie schrieben Sachen, die die
Gesellschaft in Aufruhr versetzten."