(12.06.2017) Update
Schon lange hat man nicht mehr einen solchen Aufgalopp der Stars gesehen wie am Donnerstagabend im Dolby Theatre - und sogar Woody Allen überwand seine notorische Los Angeles-Ablehnung, um erstmals seit der Oscar-Verleihung 2002 wieder in einer Hollywood-Gala aufzutreten. Immerhin galt es, seine mehrmalige Hauptdarstellerin und ehemalige Lebensgefährtin Diane Keaton als 45. Empfängerin des Preises des American Film Institute für ihr Lebenswerk zu ehren.
Daneben kamen Meryl Streep, Reese Witherspoon, Jane Fonda, Steve Martin, Al Pacino, Warren Beatty, Morgan Freeman und viele mehr als Laudatoren auf die Bühne. Der Auftritt von Allen war für Keaton keine Überraschung, im Gegenteil war es sogar die Mimin selbst, die laut eigener Aussage den Kollegen überredete, sein geliebtes New York City zu verlassen. Und der Filmemacher nutzte die Gelegenheit für einen witzigen Monolog, der teilweise wie einer der berühmten roasts klang, bei dem sich der Laudator über den Geehrten lustig macht. "Diane war mit einem halben Dutzend der talentiertesten, charismatischsten und attraktivsten Männer Hollywoods zusammen. Sehr interessant, denn einer von ihnen hat ihr den Laufpass gegeben", witzelte Woody.
Warren Beatty, der sie 1981 in "Reds" in Szene gesetzt hatte, war einer der Angesprochenen. Er rühmte sie als "brillant, schön, leidenschaftlich, authentisch, politisch, dramatisch, witzig, ehrlich, großzügig, spontan, moralisch, unabhängig, feministisch, Schauspielerin, Regisseurin, Autorin, Produzentin, Sängerin, Photographin, Designerin, Projektentwicklerin und Mutter von zwei Kindern."
Keaton selbst beendete den Abend mit einer capella-Version des Liedes "Seems Like Old Times", das sie in "Annie Hall" ("Der Stadtneurotiker"), dem Film, für den sie 1978 den Oscar gewann, gesungen hatte. "Der Abend war einfach unglaublich. Ich weiß nicht, was ich sagen soll, was meinen Dank ausdrücken würde. Also werde ich, statt eine Rede zu halten, einen Song singen, den Woody mir einst zum Singen gab", so die 71-Jährige.
(08.05.2017) Gala am 8. Juni in Los Angeles
Das American Film Institute (AFI) hat am Freitag bekannt gegeben, dass Diane Keaton am 8. Juni in Los Angeles mit dem Preis für ihr Lebenswerk geehrt werden wird. Die Mimin ist damit die neunte Frau unter den insgesamt jetzt 45 Preisträgern. Bis jetzt haben Bette Davis, Lillian Gish, Barbara Stanwyck, Elizabeth Taylor, Barbra Streisand, Meryl Streep, Shirley MacLaine und Jane Fonda diese seit 1973 verliehene Auszeichnung erhalten.
Howard Stringer, Vorsitzender des AFI-Kuratoriums, begründete die Wahl der gemeinnützigen Organisation, die es sich unter anderem zum Ziel gesetzt hat, das filmische Erbe zu bewahren, für die 71-Jährige: "Diane Keaton ist eine der beliebtesten Hauptdarstellerinnen des amerikanischen Films. Sie ist unübertroffen in ihrer Meisterschaft sowohl in der Komödie als auch im Drama, hat die Herzen der Welt wieder und wieder errungen, indem sie Charaktere von großer Stärke und Verletzlichkeit erschaffen hat. Ihre Karriere als Regisseurin und Produzentin ist ein weiterer Beleg ihrer Leidenschaft für die Kunstform und ihrer scheinbar endlosen Talente."
Vergangenes Jahr hatte der Komponist John Williams den AFI Lifetime Achievement Award erhalten.