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Headhunters - Roger Brown (Aksel Hennie)
Headhunters - Roger Brown (Aksel Hennie)
© NFP / Erik Aavatsmark

TV-Tipp für Samstag (29.4.): Der Personalvermittler, der ein Kunstdieb war

ARD zeigt "Jo Nesbø's Headhunters"

Am Samstagabend können jüngere und ältere Zuschauer im Pro7-Hauptprogramm mit der gelungenen Kinoversion der "Simpsons"-Fernsehserie bestens auf ihre Kosten kommen. Definitiv etwas für das erwachsene Publikum ist die Verfilmung von Jo Nesbø's Roman "Headhunters", den die ARD im Spätprogramm ausstrahlt.

"Die Simpsons - Der Film", Pro7, 20:15 Uhr

Nachdem Homer (gesprochen von Norbert Gastell) versehentlich die Trinkwasserversorgung der Stadt vergiftet hat, wird Springfield von der Umweltschutzbehörde von einer gigantischen Glaskuppel umgeben, und die Simpsons müssen fliehen.

Seit 1989 läuft "The Simpsons" im US-Fernsehen, inzwischen die am längsten laufende und mit zahllosen Preise geehrte Zeichentrickserie in der Geschichte des Fernsehens. Unter anderem 28 Emmys hat die von Matt Groening ersonnene Serie erhalten; die fiktive Simpsons-Familie hat sogar einen Stern auf dem Hollywood Walk of Fame erhalten. Die Idee, die Figuren auch auf die große Leinwand zu bringen, kam erstmals Mitte der Neunziger auf, aber das Team der TV-Serie war dauernd und ausreichend mit der Produktion der Fernsehserie beschäftigt, zudem fehlte es an einer zündenden Idee, die für eine Spielfilmlänge tragen würde.

Nicht nur die Fans der Serie, sondern auch die Macher selbst waren besorgt, ob der Formatwechsel von einer 23 Minuten langen TV-Folge zu einem knapp eineinhalbstündigen Kinofilm gelingen würde. Es brauchte seine Zeit und viele Arbeitsstunden, bis das rund ein Dutzend "Simpsons"-Drehbuchautoren um Groening eine Handlung zusammen entwickelt hatten, die für einen Spielfilm trug. Ab 2001 noch bis in die Animationsphase 2006 hinein tauschte das Team Gags aus, entwickelte Ideen und verwarf sie wieder. Über 100 Mal wurde das Skript umgeschrieben. Zusätzliche Autoren und Animationskünstler wurden engagiert, um TV-Serie und Kinofilm zugleich stemmen zu können. Als Regisseur für das 75 Millionen Dollar teure Projekt engagierten 20th Century Fox David Silverman, der von 1989 bis 1995 einzelne Folgen inszeniert hatte und inzwischen bei Pixar "Monsters, Inc." ("Die Monster AG") in Szene gesetzt hatte.

Um den Kinofilm qualitativ von der Fernsehserie abzuheben, wurden die Bilder im Breitwandformat und mit einer wesentlich breiteren Farbpalette per Computer entwickelt. Für die Musik engagierte man Hans Zimmer. Ansonsten bestach "The Simpsons Movie" glücklicherweise mit den gleichen Qualitäten, welche die Fernsehserie zu einem Erfolg und einem kulturellen Meilenstein gemacht hatten: Zahllose kulturelle Querverweise und Anspielungen, herzhafte Lacher, bitterböse Satire und das ehrliche Portrait einer amerikanischen Familie. Die aufpolierte Animation und die geschliffenen Dialoge waren auf einer Qualitätsebene mit den besten Zeiten der Fernsehserie.

2007 debutierte das Werk mit glänzenden Kritiken und zufriedenen Zuschauern. Weltweit blieben grandiose 527 Millionen Dollar in den Lichtspielhäusern und machten "The Simpsons Movie" zu einem Riesenerfolg. Dazu kam noch die Wertschätzung der Industrie und der Presse mit unter anderem Nominierungen für einen Golden Globe und einen Britischen Filmpreis.

Kritiker David Denby lobte in "New Yorker": "Der Film bietet genügend Gags, Satire, Quatsch und Gefühl, um die 88 Minuten zu rechtfertigen."



"Jo Nesbø's Headhunters", ARD, 23:40 Uhr
Ein erfolgreicher Personalvermittler (Aksel Hennie) riskiert alles, um ein wertvolles Gemälde an sich zu bringen, das sich im Besitz eines ehemaligen Söldners befindet.

Als vor vier Jahren Regisseur Morton Tyldum für das britische Drama "The Imitation Game", für dessen Inszenierung er dann eine Oscar-Nominierung erhalten sollte, engagiert wurde, war es mit Sicherheit "Headhunters" gewesen, der den Norweger ins Blickfeld der britischen Produzenten gerückt hatte, denn 2011 war "Hodejegerne" (so der norwegische Originaltitel) von Kritik und Publikum gefeiert und bei den Britischen Filmpreisen als "Bester nicht-englischsprachiger Film" nominiert worden. In Norwegen wurde der Thriller zum erfolgreichsten Film aller Zeiten.

"Headhunters" ist eine Adaption von Jo Nesbø's gleichnamigen Roman aus dem Jahr 2008, die Tyldum exzellent für die Leinwand aufbereitet hat: Grausig, aber auch schwarzhumorig und voller Wendungen – eine aufregend exzentrische Variante bekannter Thriller-Elemente.

"Einer der allzu seltenen Filme, der einen in die emotionale Mangel nimmt, mit den schlimmsten Ängsten und den leidenschaftlichsten Sehnsüchten spielt", befand Kritiker Al Alexander für "The Patriot Ledger".



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