In einem Interview mit "The Wall Street Journal" hat Johnny Depp gestern seinen Standpunkt in den juristischen Auseinandersetzungen mit seinen Vermögensverwaltern bekräftigt und sich gegen den Eindruck gewehrt, seine angebliche Verschwendungssucht habe ihn in eine Verschuldung von 40 Millionen Dollar getrieben. Statt dessen seien es Betrug und Pflichtvergessenheit von Seiten der Ex-Manager gewesen, die zu der Situation geführt hätten, so der Darsteller.
Im Januar hatte Depp The Management Group auf 25 Millionen Dollar Schadensersatz verklagt. Unter anderem hätten die Geschäftsführer Joel und Rob Mandel seine Steuern nicht rechtzeitig abgeführt und in seinem Namen hoch verzinste Kredite aufgenommen. Die Brüder antworteten mit einer Gegenklage, in der sie den "ulta-extravaganten Lebensstil" des 53-Jährigen für seine missliche finanzielle Lage als ursächlich ausmachten. "Depp, und nur Depp allein, ist für das finanzielle Chaos, in dem er sich jetzt befindet, verantwortlich. Um seinen Lebensstil aufrecht zu erhalten, wandte er monatlich bis zu 2 Millionen Dollar auf, was er sich einfach nicht leisten konnte. TMG konnten seine Ausgaben nicht kontrollieren und einschränken oder ihn dazu zwingen, weisere finanzielle Entscheidungen zu treffen." Die Firma klagt auf 560 000 Dollar unbezahlter Honorare.
Johnny stellt im Interview nun die Frage: "Warum haben Sie mich als Klienten nicht fallen gelassen, wenn ich so außer Kontrolle geraten sein soll?" Er habe für sein Geld "sehr, sehr hart für viele Jahre gearbeitet" und "einer Menge Leute vertraut, von denen mich einige eindeutig enttäuscht haben." Ansonsten sei es "mein Geld": "Wenn ich an einem Tag 15 000 Wattebäusche kaufen will, ist das meine Sache." Aber Behauptungen wie diejenigen der Mandel Brothers, er habe unter anderem 18 Millionen Dollar für eine Luxusjacht oder 30 000 Dollar pro Monat für Wein ausgegeben, seien erlogen.
Anlass für das Interview des Mimen sind neue Dokumente, die seine Anwälte gestern beim Gericht in Los Angeles eingereicht haben. Es soll sich den Juristen zufolge um "bedeutsame neue Informationen" handeln, unter anderem um die Aussage eines ehemaligen Mitarbeiters der Management Group. Deren Anwalt hat den Informanten bereits als unglaubwürdig bezeichnet.