Es starten wieder völlig unterschiedliche Filme aus aller Herren Länder, die zum Glück eines gemein haben: Sie lohnen das Eintrittsgeld. In dieser Woche sind drei Produktionen empfehlenswert: Der "Alien"-Epigone "Life" aus den USA, das Dschihad-Drama "Der Himmel wird warten" aus Frankreich und "Lommbock", die späte Fortsetzung zu "Lammbock" aus Deutschland.
"Life"
Horror
USA
104 Minuten
FSK 16
US-Horrorfilm über ein Wissenschaftler-Team an Bord der Internationalen Weltraumstation, deren Entdeckungsmission zu einem Überlebenskampf wird, als eine sich rasant entwickelnde Lebensform, die einst alles Leben auf dem Mars auslöschte, das Leben der Crew an Bord bedroht. Allein die Inhaltsangabe zu dieser Columbia Pictures-Produktion zeigt die Nähe zu "Alien" und dessen Nachahmern. Aber wenn man diesem Werk des schwedischen Regisseurs Daniel Espinosa ("Child 44") nun Originalität kaum nachsagen kann, so ist das Unterfangen mit einer glänzenden Besetzung (Rebecca Ferguson, Jake Gyllenhaal und Ryan Reynolds) doch packend präsentiert. Die ersten Kritiken sind ebenso gut wie die Zuschauerreaktionen. Unserer Kritikerin Bianka Piringer hat es ebenfalls gut gefallen: "Ein spannender Film, der Schrecken und seelisches Drama überzeugend mischt und visuell reizvoll gestaltet ist."
Unsere Empfehlung: Reingehen!
"Der Himmel wird warten"
Drama
Frankreich
104 Minuten
FSK 12
Französisches Drama über zwei jungen Französinnen (Noémi Merlant und Naomi Amarger), die sich von ihren Familien entfremden und in den Dunstkreis von Dschihadisten geraten – mit dramatischen Folgen. Regisseurin und Drehbuchautorin Marie-Castille Mention-Schaar ("Die Schüler der Madame Anne") erzählt die emotional intensiv dargestellten Familiengeschichten und Konflikte der Protagonistinnen einfühlsam und facettenreich. Und die Neue Visionen-Produktion zeigt realistisch, wie es kommen kann, das sich französische Bürgerinnen zu Kämpferinnen für den Dschihad entwickeln. "Le ciel attendra" (so der Originaltitel) hat in unserem Nachbarland gute Kritiken und positiven Zuschauerspruch gefunden, wenn er auch nur von wenigen Besuchern gesehen worden ist.
Unsere Empfehlung: Reingehen!
"Power Rangers"
Science Fiction
USA
124 Minuten
FSK 12
US-Science Fiction-Film um eine Gruppe Schüler (Naomi Scott, Becky G., Dacre Montgomery, Ludi Lin und R.J. Cyler), die durch außerirdische Kristalle übermenschliche Kräfte erlangen. Diese müssen sie trainieren, um die Menschheit gegen die Umtriebe eines mächtigen Alien zu verteidigen. Dritter Versuch nach 1995 und 1997, die populäre TV-Serie aus den Neunzigern auch erfolgreich auf die Leinwand zu bringen. Der südafrikanische Regisseur Dean Israelite ("Project Almanac") wandelt hier mehr oder minder erfolgreich auf dem schmalen Grat, das Ausgangsmaterial ernst zu nehmen und gleichzeitig die übergeschnappte Beklopptheit des Ganzen nicht aus den Augen zu verlieren. Die ersten Rezensionen für die Studiocanal-Produktion sind positiv, die Zuschauermeinungen gewogen. Das hätte schlimmer kommen können. Findet auch unser Rezensent Carsten Moll: "Wer sich auf den trashigen Charme der Vorlage freut, wird allerdings eine Enttäuschung erleben, denn Dean Israelite erzählt lediglich eine typische Superhelden-Story ohne Fehltritte und Innovationen. Wirklich bemerkenswert ist allein Elizabeth Banks' wahnwitziger Auftritt als durchgeknallte Space-Hexe."
"Die Jones - Spione von nebenan"
Komödie
USA
105 Minuten
FSK 12
US-Agentenkomödie über ein ganz normales Vorstadt-Ehepaar (Isla Fisher und Zach Galifianakis), dessen neue Nachbarn sich als Geheimagenten (Gal Gadot und Jon Hamm) der US-Regierung erweisen. Bald werden die Beiden in deren Abenteuer hineingezogen. Zu dieser 20th Century Fox-Produktion haben die US-Zuschauer bereits im Herbst "Nein, danke!" gesagt. Der Streifen von Greg Mottola ("Paul") ist völlig zu Recht schwer gefloppt, da er eine nette Idee und vor allem eine talentierte Besetzung an eine witzlose und lachfreie Handlung verschwendet. Nachdem Presse und Publikum "Keeping Up with the Joneses" (so der Originaltitel) bereits rundweg abgelehnt haben, reiht sich auch unser Kollege Björn Schneider ein: "Überflüssige, da spannungsarme und wenig überraschende Agentenfilmparodie, die außer ein paar wenigen guten Gags und soliden Darstellerleistungen nichts Sehenswertes bietet."
Unsere Empfehlung: Spart Euch das Geld!
"Lommbock"
Komödie
Deutschland
106 Minuten
FSK 12
Deutsche Komödie, die als Fortsetzung des Films "Lammbock" von der Wiederbegegnung der beiden Kifferfreunde Stefan (Lucas Gregorowicz) und Kai (Moritz Bleibtreu) nach 15 Jahren erzählt – ein Treffen, das nicht nur einige Joints, sondern auch viele Komplikationen nach sich zieht. Da wäre man auch nicht unbedingt drauf gekommen, dass nach 16 Jahren ein Nachfolger zu "Lammbock" in die Kinos kommt. Regisseur und Drehbuchautor Christian Zübert ("Hin und weg") hat sich für die Wild Bunch-Produktion wieder mit seinen beiden damaligen Hauptdarstellern zusammen getan. Wenig überraschend: An den ersten Teil kommt "Lommbock" nicht heran. Aber trotzdem ist das ein liebevoll inszenierter, temporeicher und witziger Spaß. Die Rezensionen sind gemischt, und unser Kritiker Björn Schneider steht klar auf Seiten der sympathischen Kiffer: "Temporeiche, unterhaltsame und mit viel Wortwitz gewürzte Fortsetzung eines deutschen Kultfilms, der fast mit dem ersten Teil mithalten kann."
Unsere Empfehlung: Reingehen!
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