Dieser Affe wird einfach nicht in Ruhe gelassen. Zwölf Jahre nach Peter Jackson's "King Kong"-Version kommt nun "Kong: Skull Island" auf unsere Leinwände. Ein Muss sind indes zwei wesentlich weniger bombastischer Streifen: Oscar-Gewinner "Moonlight" und "Wilde Maus", das Regiedebut des österreichischen Kabarettisten Josef Hader.
"Kong: Skull Island"
Fantasy
USA
118 Minuten
FSK 12
US-Fantasy-Film über eine Gruppe von Wissenschaftlern, Soldaten und Abenteurern (darunter Brie Larson, Tom Hiddleston, Samuel L. Jackson und John Goodman), die auf einer unerforschten Insel im Pazifik landen und dort bald um ihr Überleben kämpfen müssen. Das Poster zu diesem neuerlichen Aufguss der seit 1933 bekannten King Kong-Saga zeigt die Richtung an, in die Regisseur Jordan Vogt-Roberts ("Kings of Summer") die Warner Brothers-Produktion getrieben hat: "King Kong" goes "Apocalypse Now". Visuell ist der Film ein Genuss, die Schauspieler solide und das Tempo hoch. Die Kritiker und die ersten Zuschauer sind überwiegend der Meinung, dass diese neue Version keine Offenbarung ist, dem Affen aber auch keine Schande macht. Unser Kritiker Christopher Diekhaus befindet: "Visuell berauschendes Monster-Spektakel mit starken Action-Abschnitten, die allerdings nicht über flache Figuren und eine dünne Handlung hinwegtäuschen können."
"Moonlight"
Drama
USA
111 Minuten
FSK 12
US-Drama über einen schwarzen Jungen (Ashton Sanders, Alex Hibbert und Trevante Rhodes), der in einem Umfeld, das von Drogen und Gewalt geprägt ist, aufwächst. Unterstützung erfährt er lediglich von einem Dealer (Mahershala Ali) sowie später von seinem besten Freund (Jaden Piner, Jharrel Jerome und André Holland), in den er sich auch verliebt. Drei Oscars hat die DCM-Produktion gewonnen: Als "Bester Film", was dank des vertauschten Briefumschlags leider ein bisschen unterging, für das Adaptierte Drehbuch, das auf dem Theaterstück "In Moonlight Black Boys Look Blue" von Tarell Alvin McCraney basiert, und für Nebendarsteller Mahershala Ali. Regisseur und Drehbuchautor Barry Jenkins, dessen zweiter Film dies ist, wirft mit seinem bemerkenswerten und brillant gefertigten Werk mit Hilfe der Geschichte eines einzelnen Jungen in dessen drei Lebensabschnitten einen Blick auf die Leben vieler Menschen, die man im Kino zu selten zu sehen bekommt. Die Kritiker sind durchweg begeistert, die Zuschauer nicht ganz so euphorisch. Unser Kollege Andreas Köhnemann ist hin und weg und vergibt die Höchstwertung: Fünf von fünf Sternen! Er schreibt: "Jedes Bild ist ein beherztes Statement – und zugleich von unbeschreiblicher Schönheit. Ein unzweifelhaftes filmisches Meisterwerk, sowohl in der Ästhetik als auch in der Dramaturgie und im Schauspiel. Kurzum: einzigartig!"
Unsere Empfehlung: Reingehen!
"Wilde Maus"
Komödie
Österreich
103 Minuten
FSK 12
Österreichische Komödie über einen renommierten Musikkritiker (Josef Hader) in Wien, der nach seiner Entlassung eine alte Achterbahn saniert und zugleich nächtliche Rachefeldzüge gegen seinen ehemaligen Chef (Jörg Hartmann) startet. In seinem Heimatland ist das Regiedebut von Josef Hader, der auch das Drehbuch geschrieben und die Hauptrolle übernommen hat, bereits sehr erfolgreich angelaufen. Auf der Berlinale kam selbst "The Hollywood Reporter" nicht umhin, die Majestic-Produktion als den "mühelos lustigsten Film des Wettbewerbs" zu bezeichnen. Insgesamt sind die Kritiken freundlich, richtiggehend begeistert ist unser Rezensent Björn Schneider, der die Höchstwertung vergibt: Fünf von fünf Sternen! Er urteilt: "Die gelungenste, ehrlichste und pointierteste Tragikomödie seit langem – dank eines bärenstarken Ensembles, treffsicherer Dialoge und nachvollziehbarer Ängste, die thematisiert werden."
Unsere Empfehlung: Reingehen!
"Sleepless - Eine tödliche Nacht"
Krimi
USA
94 Minuten
FSK 16
US-Kriminalfilm über zwei korrupte Polizisten (Jamie Foxx und T.I.), die zwischen die Fronten geraten: Auf der einen Seite werden sie von einem Drogenboss (Scoot McNairy) gejagt, auf der anderen Seite sind interne Ermittler (Michelle Monaghan und David Harbour) der Polizei ihnen auf der Spur. Diese Neuverfilmung des französischen "Nuit Blanche" aus dem Jahr 2011 ist dem schweizerischen Regisseur Baran bo Odar ("Who Am I?") böse missglückt und in den USA bei miesen Kritiken entsprechend gefloppt. Unser Kollege Falk Straub äußert ebenfalls sein Missfallen: "Baran bo Odar kaschiert mit dem hohen Tempo die unzähligen Ungereimtheiten und die vorhersehbaren Wendungen nur notdürftig. Der Film ordnet die Logik gnadenlos der Dramaturgie unter. Agierten die Charaktere stets zum angemessenen Zeitpunkt nachvollziehbar und nicht erst dann, wenn es der Spannungsbogen erfordert, wäre der Film früh zu Ende."
Unsere Empfehlung: Spart Euch das Geld!
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