Nein, hier soll es nicht um die Panama Papers gehen, die letztes Jahr an die Öffentlichkeit gerieten, sondern um die Pentagon Papers. Und mit ihnen taucht Steven Spielberg ("Saving Private Ryan") tiefer in die US-Zeitgeschichte ein, die indes höchst aktuell klingt mit einer US-Regierung, welche die Presse beschimpft - hauptsächlich die "Washington Post" und "The New York Times" - und verzweifelt versucht, die Löcher in ihrer Administration zu stopfen, aus der Insider die Presse mit Informationen versorgen.
"Deadline" berichtet, dass Spielberg das Drama "The Post" mit keinen Geringeren als Meryl Streep und Tom Hanks nach einem Drehbuch von Liz Hannah inszenieren wird. Und mit der "Post" ist die "Washington Post" gemeint, die 1971 daran mitwirkte, die so genannten Pentagon Papers zu veröffentlichen. Dabei handelte es sich als geheim eingestufte Schriftstücke aus dem US-Verteidungsministerium, durch die das wahre Ausmaß des Beteiligung der US-Armee im Vietnam-Krieg und die Irreführung der Öffentlichkeit durch die Regierungen der US-Präsidenten Lyndon B. Johnson und Richard Nixon publik wurden.
20th Century Fox wird "The Post" produzieren, bei dem Steven zum fünften Mal mit Hanks und erstmals mit Streep zusammen arbeiten wird - in "A.I." war nur ihre Stimme zu hören gewesen. Tom wird den "Washington Post"-Redakteur Ben Bradlee spielen, der schon einmal auf der Leinwand 1976 in "All the President's Men" von Jason Robards verkörpert worden war. Meryl wird die "Washington Post"-Verlegerin Katherine Graham mimen, die mit dem Abdrucken der Enthüllungen fortfuhr, nachdem US-Präsident Nixon und Justizminister John Mitchell die "New York Times" nach drei Teilen per Gerichtsbeschluss gezwungen hatten, mit der Veröffentlichung aufzuhören. Beide Zeitungen brachten den Fall vor den Obersten Gerichtshof, der entschied, dass der Abdruck durch den Ersten Verfassungszusatz mit dem Recht auf Meinungsfreiheit gedeckt sei.