In massiven 4071 Kinos starten 20th Century Fox den Schwanengesang der Wolverine-Figur aus dem X-Men-Comic-Universum mit "Logan". Vor 17 Jahren hat Hugh Jackman erstmals den Mutanten mit den Klauenhänden verkörpert und endet nun in seinem dritten Solo-Wolverine auf einem künstlerischen Höhepunkt.
Satte 127 Millionen Dollar haben sich Fox den Fantasy-Film kosten lassen. Das ist nicht mal außergewöhnlich viel: "X-Men Origins: Wolverine" kam sogar mit einem Preisschild von 150 Millionen Dollar 2009 auf die Leinwände; "The Wolverine", wie nun "Logan" von James Mangold inszeniert, kostete 2013 immerhin 120 Millionen Dollar. Da beide Streifen mit weltweit 373 Millionen Dollar beziehungsweise 414 Millionen Dollar erfolgreich waren, halten Fox das finanzielle Risiko wohl für sehr überschaubar.
Und Recht sollen die Studiomanager wohl behalten, denn dank der seit der Berlinale-Premiere Mitte Februar eingehenden sehr guten Kritiken und exzellenten ersten Zuschauerreaktionen sollte das Interesse an dieser Figur trotz bereits so vieler, eben auch nur mittelmäßiger Filme noch einmal für gute Geschäfte sorgen. Analysten erwarten zum Start 74 bis 77 Millionen Dollar. Das wäre der neue Jahresbeststart in Nordamerika, den bis jetzt "The LEGO Batman Movie" mit 53 Millionen Dollar hält. Zum Vergleich: "X-Men Origins: Wolverine" war mit 85 Millionen Dollar ins Feld gegangen; "The Wolverine" erzielte zur Premiere 53 Millionen Dollar.
Die beiden anderen Neustarter stehen klar im Schatten des "Logan"-Giganten und werden wohl nicht mal aufs Treppchen kommen. Mit "The Shack" bedienen Lionsgate Films und Summit Entertainment einmal mehr die gläubige Fraktion des Publikums, was der deutsche Zusatz "Ein Wochenende mit Gott" sinnfällig macht. Der englische Regisseur Stuart Hazeldine, für den der Streifen nach seinem Thriller "Exam - Tödliche Prüfung" ein ziemlicher Genre-Wechsel darstellt, hat den gleichnamigen Roman des Kanadiers William P. Young aus dem Jahr 2007 adaptiert.
Sam Worthington mimt einen Mann in Trauer, der eine geheimnisvolle Einladung zu einem Treffen mit Gott in einer Hütte erhält. Die Kritiker raten dringend, dieses Angebot in 2888 Lichtspielhäusern auszuschlagen, und Branchenkenner glauben, dass das Drama für nicht mehr als 8 bis 12 Millionen Dollar Umsatz gut sein dürfte. Das Produktionsbudget ist nicht veröffentlicht worden.
Mit "Before I Fall" erhält Zoey Deutch erstmals die Hauptrolle in einem Spielfilm, und sie hätte es schlechter erwischen können als mit diesem Drama, das gute Besprechungen erhalten hat, gerade auch für ihre eigene Leistung. Das Werk überzeugt als überraschend frische Mischung aus "Groundhog Day" ("Und täglich grüßt das Murmeltier") und "If I Stay" ("Wenn ich bleibe"), die auf dem gleichnamigen Jugendbuch von Lauren Oliver aus dem Jahr 2010 basiert. Inszeniert hat die Open Road-Produktion Ry Russo-Young ("Versuchung - kannst Du widerstehen?"). Auch hier gibt es keine Angaben zu den Produktionskosten. Erwartet wird, dass der Name Zoey Deutch noch nicht zugkräftig genug ist, um mehr als lediglich 4 bis 7 Millionen Dollar in die Kassen der 2346 Filmtheater fließen zu lassen.