Das gab es noch nie: In einer selten starken Kinowoche sind alle vier Spielfilme ein Muss und bieten für jeden Geschmack etwas: Von Fans überdrehter Action bei "John Wick: Kapitel 2" bis zu Freunden gepflegter Schauspielkunst mit gesellschaftlicher Relevanz bei "Fences".
"T2 Trainspotting"
Drama
Großbritannien
117 Minuten
FSK 16
Fortsetzung des Klassikers "Trainspotting" von 1996: Im Mittelpunkt des britischen Dramas, das erneut Danny Boyle inszeniert hat, stehen vier Freunde (Ewan McGregor, Johnny Lee Miller, Ewan Bremner und Robert Carlyle), die einst in der Drogenszene von Edinburgh unterwegs waren. 20 Jahre später treffen sie sich wieder: Nicht allen ist der Ausstieg aus der Drogenszene und dem kriminellen Milieu gelungen. Die Skepsis war groß, ob es a) überhaupt notwendig war, "Trainspotting" eine Fortsetzung hinzuzufügen und b) ob diese dann nicht gegenüber dem Meisterwerk allzu sehr abfallen müsste. Die gute Nachricht lautet jetzt: Danny Boyle und seine Jungens können es noch! Wenn der Sony Pictures-Produktion der frische und subversive Kitzel des Originals auch abgeht, so fügt sie ihm doch einen berauschenden und emotional packenden Nachtrag zu, das bei den Kritikern gut und bei den Zuschauern hervorragend ankommt. Unser Kritiker Carsten Moll ist ebenfalls angetan: "Der Film funktioniert einerseits als nostalgischer Rückblick auf den gefeierten Vorgänger, steht allerdings zugleich doch auf eigenen Beinen. Das schwarzhumorige Krimi-Drama mag zwar nicht so bahnbrechend und wild inszeniert sein wie das Original, erzählt dafür aber umso treffender von den Sinnkrisen erwachsener Männer."
Unsere Empfehlung: Reingehen!
"John Wick: Kapitel 2"
Thriller
USA
123 Minuten
FSK 18
US-Thriller und Fortsetzung des Originals von 2014 um den Auftragsmörder John Wick (Keanu Reeves), der entdecken muss, dass auf sein Leben ein großes Kopfgeld ausgesetzt worden ist. Nach dem überraschend gelungenen ersten Teil überrascht auch die Fortsetzung, denn diese ist sogar noch gelungener als das Original. Das bewährte Team aus Regisseur Chad Stahelski und Drehbuchautor Derek Kolstad verdoppeln zur Freude von Kritikern und Zuschauern nochmal die pausenlose, aufregend choreographierte Action, die den Vorgänger bereits zu einem großen Spaß hatte werden lassen. Unser Rezensent Carsten Moll ist von der Concorde-Produktion ebenfalls begeistert und vergibt die Höchtstwertung: Fünf von fünf Sternen! "Die Fortsetzung setzt auf die gleichen Stärken wie der erfolgreiche Vorgänger und erweist sich dabei als noch abwechslungsreicher und raffinierter. Die schnörkellos erzählte Geschichte, grandios designte Sets, charismatische Darsteller sowie virtuos inszenierte Kampfeinlagen machen aus diesem stilsicheren Sequel ein kleines Genre-Juwel", schreibt er.
Unsere Empfehlung: Reingehen!
"Elle"
Thriller
Frankreich
125 Minuten
FSK 16
Französischer Thriller über eine Computerspiel-Entwicklerin (Isabelle Huppert), die Opfer einer Vergewaltigung wird. Statt zur Polizei zu gehen, sucht sie selbst nach dem Täter und lässt sich auf ein gefährliches Spiel mit ihm ein. Für ihre Leistung in der Hauptrolle hat Isabelle Huppert bereits den Golden Globe gewonnen und ist auch für den Oscar nominiert. Die MFA-Produktion ist darüber hinaus für zahlreiche Französische und Europäische Filmpreise nominiert und somit ein später Karrierehöhepunkt für den inzwischen 78 Jahre alten niederländischen Regisseur Paul Verhoeven ("Totall Recall"), der sich hier noch einmal in Höchstform zeigt und so Kritiker begeistert und Zuschauer zufrieden stellt.
Unsere Empfehlung: Reingehen!
"Fences"
Drama
USA
139 Minuten
FSK 6
In den Fünfzigern spielendes US-Drama über einen alternden Müllmann (Denzel Washington), der als Afro-Amerikaner zeitlebens Rassismus ertragen musste und mit den verpassten Chancen seines Lebens hadert – womit seine Familie nur schwer umgehen kann. Denzel Washington hat sich und Viola Davis in Szene gesetzt, wobei die Beiden ihre Broadway-Auftritte von 2010 wiederholen. Die Theatervorlage von August Wilson aus dem Jahr 1983 lässt Washington in dieser Paramount Pictures-Produktion unverändert und bietet wie auf der Bühne eine eindringliche Geschichte, die für vier Oscars nominiert ist: Als "Bester Film", für das adaptierte Drehbuch und die beiden Hauptdarsteller. Die Besprechungen sind durch die Bank positiv, und die Zuschauermeinungen ebenfalls gewogen. Auch unser Kollege Falk Straub ist begeistert und vergibt die Höchstwertung: Fünf von fünf Sternen! Er befindet: "Denzel Washington's dritte Regiearbeit bietet überragendes Schauspielerkino, das gleichermaßen von seinen kraftvollen Dialogen wie von seiner subtilen Inszenierung lebt und gesellschaftspolitsche Relevanz besitzt."
Unsere Empfehlung: Reingehen!
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