"Road to Perdition", Kabel1, 20:15 Uhr
Nachdem der Sohn (Tyler Hoechlin) eines Auftragsmörders (Tom Hanks) Zeuge einer Tat seines Vaters geworden ist, werden alte Loyalitäten in Frage gestellt.
Nach seinem Oscar-Triumph mit "American Beauty", der 2000 unter anderem als "Bester Film" ausgezeichnet worden war, machte sich der englische Regisseur Sam Mendes ("Spectre") auf die Suche nach dem schwierigen Folgeprojekt. Unter anderem erwog er "A Beautiful Mind", "K-Pax" und "The Shipping News", bevor ihm von DreamWorks Pictures das Drehbuch zu "Road to Perdition" zugesandt wurde, das ihn als "erzählerisch sehr einfach, aber thematisch sehr komplex" begeisterte.
David Self hatte den Comic von Richard Piers Rayner aus dem Jahr 1998 adaptiert, wobei die Brutalität des Originals im Film sehr gedämpft wurde. Mendes drehte für 80 Millionen Dollar in und um Chicago im US-Bundesstaat Illinois mit einem erlesenen Ensemble - es sollte Paul Newman's letzter Kinofilm werden - und orientierte sich in seiner Bildgestaltung unter anderem an den Großstadtbildern eines Edward Hopper. Düster, getragen und wunderschön zusammen gefügt, widmete sich dieser Kriminalfilm dem Verhältnis von Vätern und Söhnen und dem Räsonieren der Figuren über Reue und ihr Schicksal.
Wieder gelang Mendes ein von Kritik und Publikum gelobter Volltreffer, der 2002 mit einem weltweiten Umsatz von 181 Millionen ein Erfolg wurde und sechs Oscar-Nominierungen erhielt: Für Nebendarsteller Paul Newman, für die Musik von Thomas Newman, für Ausstattung, Ton, Tonschnitt und die exquisite Kamera von Conrad L. Hall, der auch als einziger gewann, aber seinen Preis leider nicht mehr entgegen nehmen konnte; er war am 4. Januar 2003 kurz vor der Oscar-Nominierung im Alter von 76 Jahren verstorben.
Ein australischer Zuschauer lobt: "Ich liebe an diesem Film die Zeit, die er sich nimmt, die Charaktere zu entwickeln, die superben Darsteller, die atemberaubende Beleuchtung und Photographie, die wunderschöne Musik. Viel der Handlung wird eher gezeigt denn verbalisiert, was das Ganze subtiler und bewegender macht. Lebten wir im Elisabethanischen Zeitalter würde ich sagen, dass dieser Film ein wenig wie eine Shakespearsche Tragödie wirkt."
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