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US-Filmstarts: LEGO lässt Christian Grey alt aussehen

Keanu Reeves mischt als "John Wick" mit

Das anstehende Wochenende könnte das geschäftigste des bisherigen Jahres in Nordamerika werden, denn gleich drei Produktionen mit Bekanntheitsgrad kommen in tausende von Kinos und werden die dreiwöchige "Split"-Regentschaft beenden. Es ist mal wieder Fortsetzungszeit auf den Leinwänden.

Vor drei Jahren hätte man das sicherlich genau andersherum vorausgesagt, aber mit der Erfahrung von "The LEGO Movie" und "Fifty Shades of Grey" im Rückspiegel prognostizieren die Analysten einen klaren Wochenendgewinn von "The LEGO Batman Movie", dem "LEGO Movie"-Ableger, vor "Fifty Shades Darker".

Das liegt an der veränderten Sichtweise auf diese beiden Produktionen: "Fifty Shades of Grey" startete vor genau zwei Jahren hervorragend mit 85 Millionen Dollar, um dieses Ergebnis nur noch auf 166 Millionen Dollar zu verdoppeln. Will heißen: Nachdem alle Romanfreundinnen gespannt am Premierenwochenende die Kinos gestürmt hatten, kamen zu wenige noch mal wieder und empfahlen zu wenige die Romanverfilmung weiter. Seitdem hat das Werk in der öffentlichen Wahrnehmung nicht gewonnen. Und da die Kritiken, die beim ersten Teil lediglich schwach waren, jetzt richtiggehend katastrophal ausgefallen sind, dürfte sich der "Muss ich sehen"-Status noch weiter vermindern. Daher erwarten die Branchenkenner nach den 85 Millionen des ersten Parts diesmal für den Dakota Johnson-Streifen, der in 3710 Lichtspielhäusern anlaufen wird, nur noch 37 bis 43 Millionen Dollar am Premierenwochenende. Diesmal wäre das Produktionsbudget von 55 Millionen Dollar also nicht auf einen Schlag drin.

Umgekehrt läuft es bei "The LEGO Batman Movie". 2014 wurde "The LEGO Movie" skeptisch betrachtet: Wie sollte ein Film mit den Bauklotzfiguren funktionieren? Dank des Genius des Regieduos Phil Lord und Christopher Miller, die gerade den "Han Solo"-Film drehen und hier nur noch als Produzenten fungieren, wurde "The LEGO Movie" ein Riesenspaß, der die Kassen unerwartet laut klingen ließ. 257 Millionen Dollar waren am Ende zusammen gekommen. Angesichts der Qualität und Popularität des ersten Animationsfilms erwarten Branchenkenner nun ein Einspiel von 58 bis 76 Millionen Dollar und den ersten Platz für den 80 Millionen Dollar teuren "The LEGO Batman Movie". Die exzellenten Kritiken für das Werk von Chris McKay, der bisher für das Fernsehen Serien wie "Robot Chicken" gedreht hat, dürften das Interesse der Zuschauer sicherlich noch mehr befeuern. Warner Brothers starten ihre Produktion massiv in 4088 Spielorten.

Dritter im Bunde ist "John Wick" alias Keanu Reeves. Ebenfalls 2014 war "John Wick" mit am Ende 43 Millionen Dollar Umsatz zwar lediglich ein Achtungserfolg für Lionsgate Films und Summit Entertainment, aber bei Action-Fans hat der Titel einen guten Klang. Mit Regisseur Chad Stahelski, Drehbuchautor Derek Kolstad und Hauptdarsteller Reeves sind die Eckpfeiler des Wick-Universums beieinander geblieben, und geht man nach den Kritiken und ersten Zuschauerreaktionen scheinen sie die Qualität des Originals sogar übertroffen zu haben. "John Wick: Chapter 2" steht auf 3113 Spielplänen und wird wohl mit 26 bis 30 Millionen Dollar starten; im besten Fall also das Doppelte dessen, dass der erste Teil erlöste. Wie viel die Fortsetzung gekostet hat, ist nicht bekannt. Es dürfte aber mehr als die 20 Millionen Dollar des ersten Parts gewesen sein.

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