Ein Bergsteiger (James Franco) wird unter einem Felsen eingeklemmt, während er alleine durch einen Canyon nahe Moab im US-Bundesstaat Utah klettert, und ergreift verzweifelte Maßnahmen, um zu überleben.
Geschichten, die das Leben schreibt...kein Wunder, dass Regisseur und Drehbuchautor Danny Boyle an der wahren Begebenheit um den Bergsteiger Aron Ralston interessiert war, der 2003 für fünf Tage und sieben Stunden (eben 127 Hours) in einem Canyon festsaß und daraus ein Jahr später den Bestseller "Between a Rock and a Hard Place" entwickelte. Vier Jahre lang verfolgte Boyle das Projekt, bis es 2010 endlich auf den Leinwänden erschien und fast einhellig von der Presse als eine magenumdrehende und gleichzeitig inspirierende Erfahrung gepriesen wurde. Auf vortrefflichste Weise ergänzten sich hier die nicht zu bändigen inszenatorischen Einfälle des Engländers mit der großartigen Darstellung von Franco.
Dabei hätte das Ganze auch ordentlich schief gehen können, denn über weite Strecken des Films erzählt Boyle sehr realitätsgetreu Ralston's Zwangslage nach - und das heißt, dass man nicht viel mehr zu sehen bekommt als einen Mann, der halt feststeckt. Doch es ist dem Genius des Filmemachers zu verdanken, dass seine Vision eines "Action-Films mit einem Mann, der sich nicht bewegen kann", wahr wurde. Dabei drehte er hauptsächlich in einem Studio und begrenzte Spezialeffekte auf ein Minimum. So konnte die Fox Searchlight-Produktion, die auch an den Originalplätzen in Utah entstand, für moderate 18 Millionen Dollar entstehen.
Doch all das Lob der Kritiker und auch die zahlreichen Preise und Nominierungen (unter anderem sechs Oscar-Nennungen als "Bester Film", für den "Besten Hauptdarsteller", für das "Beste Drehbuch", für den "Besten Schnitt", für die "Beste Musik" und den "Besten Song" "If I Rise") konnten den Flop des Films nicht verhindern. Fox schickten den Streifen ohnehin nur mit unter 1000 Kopien in die Kinos, aber es kamen auch viel zu wenige Zuschauer: 18 Millionen Dollar in Nordamerika reichten gerade mal zur Deckung der reinen Produktionskosten; die zusätzlichen 42 Millionen Dollar weltweit waren ebenfalls enttäuschend.
Ein Grund lag sicherlich darin, dass viele Besucher sich wegen einer bestimmten Szene nicht in den Film trauten, zumal die Presse begierig jeden Ohnmachts- oder Übelkeitsanfall von Zuschauern breit trat - obwohl Danny Boyle überhaupt nichts explizit zeigt. "Man kann wissen, wie die Geschichte ausgeht und trotzdem von diesem mystischen, ergreifenden und wunderbaren Film bewegt sein", ergriff Kritiker Roger Moore in "Movie Nation" Partei für das Werk.
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