Die Rückkehr von Vin Diesel alias Xander Cage in die deutschen Kinos geht als ohrenbetäubendes Dum-Dum-Geschoss in die Hose, aber der Oscar-Anwärter "Manchester by the Sea" hält, was sein Ruf verspricht, und ist die Empfehlung der Woche.
"xXx - Die Rückkehr des Xander Cage"
Thriller
USA
107 Minuten
FSK 16
US-Thriller über einen Extremsportler (Vin Diesel), der einst zum Agenten wurde und zwischenzeitlich als tot galt. Unterstützt von einem kampferprobten Team ist er wieder in geheimer Mission unterwegs, um einem Superschurken (Donnie Yen) das Handwerk zu legen. Schlappe 15 Jahre nach dem trotz mieser Qualität sehr erfolgreichen "xXx" wollen Paramount Pictures das Prinzip noch einmal wiederholen: Einen bestenfalls mittelmäßigen Streifen ordentlich Kasse machen lassen. Diesel ist dank der sich zur Dampfwalze entwickelten "Fast & Furious"-Reihe ein so populärer Star wie ehedem, aber sein lässiger Charme wäre denn auch der einzige Anziehungspunkt für den von D.J. Caruso ("Ich bin Nummer vier") überdreht und zeichentrickhaft inszenierten Dum-Dum-Angriff auf die Gehörgänge. Kritiken und erste Publikumsresonanzen sind schlecht, und unser Rezensent Falk Straub meint: "Ein ebenso sinnfreier wie kurzweiliger Spaß. Mehr als gutgemachte Action hat der Film allerdings nicht zu bieten. Warum selbst die gestandenen Frauen meist leichtbekleidet sein müssen, lässt sich aus der dünnen Handlung zudem nicht erklären."
Unsere Empfehlung: Spart Euch das Geld!
"Manchester by the Sea"
Drama
USA
137 Minuten
FSK 12
US-Drama über einen zurückgezogen lebenden Mann (Casey Affleck), der sich nach dem Tod seines Bruders um dessen 16-jährigen Sohn (Lucas Hedges) kümmern soll. Dazu muss er in seine Heimatstadt zurückkehren, mit der er selbst einen tragischen Verlust verbindet. Diese Universal Pictures-Produktion hat bereits annähernd 100 Preise gewonnen, darunter den Golden Globe für Hauptdarsteller Casey Affleck, der auch der große Favorit für den Oscar ist. Regisseur und Drehbuchautor Kenneth Lonergan ("Margaret") hat ein berührendes Werk mit lebensechten Charakteren geschaffen, das von der Kritik durchweg gepriesen wird und auch beim Publikum hervorragend ankommt. Voll des Lobes ist auch unser Kollege Andreas Köhnemann: "Ein rundum ehrlich und echt wirkender Film über Verlust und Trauer. Jeder Moment, jedes Wort und jede Figur fühlen sich authentisch an; das Ensemble zeigt sich in Hochform. Großartig!" Er vergibt die Höchstwertung: Fünf von fünf Sternen!
Unsere Empfehlung: Reingehen!
"Personal Shopper"
Drama
Frankreich
109 Minuten
FSK 12
Französisches Drama über eine in Paris lebende Amerikanerin (Kristen Stewart), die als persönliche Einkäuferin für eine berühmte Modedesignerin arbeitet; zugleich versucht sie, als Medium Kontakt mit ihrem verstorbenen Bruder aufzunehmen. Eines Tages wird sie von einem Unbekannten in einen mysteriösen Mordfall hineingezogen. Die phantastische Kristen Stewart hält diesen Streifen zusammen, bei dem sich Regisseur und Drehbuchautor Olivier Assayas mit wechselndem Erfolg in einer heiklen Reihe potentiell holpriger Stimmungswechsel versucht. Zwei Jahre nach "Die Wolken von Sils Maria" hat der Franzose hier wieder mit der Amerikanerin zusammen gearbeitet und auch Lars Eidinger in einer Nebenrolle vor die Kameras geholt. Die Rezensenten sind der Weltkino-Produktion überwiegend gewogen, auch unserem Kritiker Christopher Diekhaus gefiel es gut: "Unkonventionelle Seelenschau, die Genre-Grenzen überschreitet und Erwartungen unterläuft und dank einer feinfühlig agierenden Kristen Stewart erstaunlich ergreifend gerät."
"Verborgene Schönheit"
Drama
USA
97 Minuten
FSK 6
US-Drama über den Chef einer Werbeagentur (Will Smith), der nach dem Tod seiner kleinen Tochter in eine Depression verfällt. Mit einem ungewöhnlichen Trick versuchen seine Mitarbeiter (Kate Winslet, Edward Norton und Michael Pena), ihn aus seinem seelischen Tief zu befreien. Die Kritiker haben diese Warner Brothers-Produktion in der Luft zerrissen und als "unfreiwillig komisch" abgestraft. An den Kinokassen trotz der hochkarätigen Besetzung, zu der noch Keira Knighley, Naomie Harris und Helen Mirren gehören, gefloppt, beurteilen die Zuschauer den Streifen von David Frankel ("Wie beim ersten Mal") nicht ganz so negativ. Und unsere Kollegin Bianka Piringer hat es im Gegenteil richtig gut gefallen: "Der Film überrascht mit seiner Originalität, die voller Komik steckt und scheinbare Kontraste wie Realismus und märchenhaften Charme verbinden kann."
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