Zwei Produktionen, bei denen sich die Produzenten Hoffnungen auf Oscar-Nominierungen machen, und der fünfte Teil einer Fantasy-Saga kommen am ersten Wochenendes des Neuen Jahres in die Kinos. Ihnen allen ist gemein, dass sie das vierte Wochenende des Mega-Hits "Rogue One: A Star Wars Story" an der Spitze der US-Charts wohl nicht werden verhindern können.
451 Millionen Dollar hat der neue "Star Wars" bereits einspielen können und liegt nur noch 35 Millionen Dollar hinter dem erfolgreichsten Streifen des Jahres 2016 "Finding Dory". Innerhalb der nächsten Woche dürfte die Walt Disney-Produktion die Konkurrenz aus dem eigenen Hause überholt haben; für das Wochenende erwarten Analysten schon mal 25 bis 30 Millionen Dollar für den Felicity Jones-Film.
Die Neustarter werden an solche Zahlen voraussichtlich nicht heranreichen. Mit den meisten Kopien feiert "Underworld Blood Wars" Premiere. Der neuerliche Aufguss der Vampire vs. Werwölfe-Saga rund um Kate Beckinsale folgt auf den bislang erfolgreichsten Part der Reihe: 2012 konnte "Underworld Awakening" weltweit 160 Millionen Dollar und davon auf dem Heimatmarkt 62 Millionen Dollar umsetzen und damals mit 25 Millionen Dollar aus dem Debutwochenende gehen. Für den in 3070 Lichtspielhäusern startenden Screen Gems-Streifen sagen Branchenkenner angesichts der miserablen Kritiken diesmal allerdings nur 15 bis 21 Millionen Dollar voraus, was unter Umständen für den 35 Millionen Dollar teuren Film der Regiedebutantin Anna Foerster nicht für's Treppchen reichen könnte.
Dort könnte sich statt dessen "Hidden Figures" wiederfinden, der zwar in nur 2471 und damit wesentlich weniger Spielorten auf dem Programm steht als "Underworld: Blood Wars", aber umgekehrt durch die Bank gute Besprechungen erhalten hat. Das Drama von Theodore Melfi ("St. Vincent") erzählt die wahre Geschichte von drei afro-amerikanischen Frauen (Taraji P. Henson, Octavia Spencer and Janelle Monae), die als Mathematik-Genies Anfang der Sechziger der NASA helfen, das Raumfahrtprogramm zu realisieren - also zu einer Zeit, in der man sie noch als Bürger zweiter Klasse behandelte. Das 25 Millionen Dollar teure 20th Century Fox-Drama, das seit Weihnachten in wenigen Spielstätten gute Umsätze generiert hat, könnte auf 13 bis 20 Millionen Dollar zum Auftakt kommen.
Wenig Chancen räumen Beobachter "A Monster Calls" ("Sieben Minuten nach Mitternacht") ein, weil dieser ebenfalls seit Weihnachten auf nur wenigen Leinwänden laufende Fantasy-Film eben kaum Zuschauer angezogen hat. Focus Features expandieren die 43 Millionen Dollar teure Produktion, die auf dem gleichnamigen Kinderbuch von Patrick Ness aus dem Jahr 2011 basiert, auf 1523 Filmtheater. Der vom Spanier J.A. Bayona ("The Impossible") in Szene gesetzte Streifen erzählt von der Freundschaft eines Jungen (Lewis MacDougall) mit einem Baummonster (gesprochen von Liam Neeson), die ihm hilft, mit dem Mobbing in der Schule und der tödlichen Krankheit seiner Mutter (Felicity Jones) fertig zu werden. Das Werk hat sehr gute Kritiken erhalten, aber der Flop auf dem Heimatmarkt von Steven Spielberg's ähnlich gelagertem "The BFG" im Sommer lassen Branchenkenner nur 2 bis 7 Millionen Dollar zur Premiere weissagen, was im schlimmsten Fall heißt, dass es nicht mal für die Charts reichen würde.