"Hangover", Pro7, 20:15 Uhr
Drei Kumpel (Bradley Cooper, Zach Galifianakis und Ed Helms) erwachen nach einer wilden Junggesellenabschiedsparty in einem Hotelzimmer in Las Vegas - keinen Blassen, was in der Nacht vorher passiert ist, wie der Tiger ins Badezimmer und das Baby in den Schrank kommen oder insbesondere wo der zukünftige Bräutigam (Justin Bartha) eigentlich abgeblieben ist.
Diese Komödie aus dem Jahr 2009 beherzigt ein Erfolgsrezept: Sie ist wirklich richtig witzig. Das Drehbuch setzt die Geschichte geschickt um, die klasse Schauspieler werfen sich vergnüglich die Bälle zu, der Tonfall des manchmal derben Humors ist genau richtig von Regisseur Todd Philipps getroffen - und alles wird von Lachen ohne Ende auf Seiten des Publikums zusammen gehalten. Gedreht wurde vor Ort in Las Vegas und in Los Angeles.
Das Werk wurde einer der Überraschungs-Hits des Jahres: Warner Brothers konnten sich über einen weltweiten Umsatz von 467 Millionen Dollar freuen, nachdem sie 35 Millionen Dollar in die Produktion investiert hatten. Kein Wunder, dass zwei Fortsetzungen folgten, von denen keine auch nur annähernd an die Qualität dieses Films heranreichte. Bradley Cooper und Zach Galifianakis zündeten durch "The Hangover" (Der Kater) ihre nächste Karrierestufe.
"Die Art brillanter Komödie, die einen lachen lässt, bis die Tränen kommen", befand Kritiker Jeffrey Lyles. Sie wurde als "Bester Film" mit einem Golden Globe ausgezeichnet, und das Drehbuch - ungewöhnlich für eine Komödie - war für den Britischen Filmpreis nominiert.
"Ein Fremder ohne Namen", RTL2, 01:15 Uhr
Ein Fremder (Clint Eastwood) reitet in die kleine Ortschaft Lago und wird von den Bewohnern angeheuert, um drei Banditen aufzuhalten, die in den Ort zurückkehren wollen.
Was sich in der Inhaltsangabe anhört wie ein weiterer "High Noon" oder "The Magnificent Seven" ist etwas Subversiveres. Kein Wunder, dass John Wayne sich in einem Brief an Regisseur und Hauptdarsteller Clint Eastwood ("American Sniper") beklagte: "Das ist nichts, worum es im alten Westen ging. Das sind nicht die Amerikaner, die dort siedelten."
1964 war im Stadtteil Queens in New York City die 28 Jahre alte Catherine Genovese von einem Mann erstochen worden. Der Fall erlangte erst nach einigen Wochen Aufmerksamkeit, als die "New York Times" berichtete, dass angeblich 38 Zeugen die Hilferufe von Genovese ignoriert hätten. Ob diese hohe Zahl stimmt, ist später bestritten worden, aber die Öffentlichkeit empörte sich über dieses krasse Beispiel für Schaulustige, die weder eingreifen noch helfen. Auf jeden Fall inspirierte dieser Fall den Drehbuchautoren Ernest Tidyman ("The French Connection") für den Aufhänger zu einem Skript, das wiederum das Interesse von Eastwood erregte.
Tidyman verlegte das Geschehen aus Queens in ein Western-Setting und rückte die Schaulustigen in den Vordergrund, ihre Verantwortung und ihre Rechenschaft. "Irgendwann folgt immer die Strafe für jedermanns Taten", fasste Clint den Blickwinkel seiner zweiten Regiearbeit nach dem Thriller "Play Misty for Me" ("Sadistico") zusammen. Der damals 42-Jährige inszenierte sich in der Figur des zynischen und namenlosen Einzelgängers, mit der er in den Spaghetti-Western der Sechziger bekannt geworden war - ein Charakter, der für US-Western untypisch war.
Während Universal Pictures es aus Kostengründen vorgezogen hatten, dass der Filmemacher auf ihrem Gelände und im Studio drehte, setzte Eastwood sich durch und ließ am Mono Lake in Kalifornien innerhalb von 18 Tagen von 50 Bauarbeitern und Technikern ein ganzes Dorf aus 14 Häusern, einer Kirche und einem zweistöckigen Hotel errichten, um authentischer vor Ort in der großartigen Landschaft drehen zu können. Die schöne Photographie von Bruce Surtees - zwei Jahre später für den Oscar für "Lenny" nominiert - und die geradlinige Inszenierung sind die Aktivposten von einem der unvergesslichsten Western Eastwoods.
"High Plains Drifter" (so der Originaltitel) lief mit guten Kritiken 1973 erfolgreich in den US-Kinos. Ein mexikanischer Zuschauer lobt: "Der Film ist ein Muss, nicht nur für Western-Fans. Es ist ein mächtige Geschichte, die mehr ist, als sie scheint. Großartige Kameraarbeit, eindringliche Bilder, ein tolles Drehbuch und superbe Schauspieler setzen sich zusammen zu einem von Clint Eastwood's besten Filmen."
Hier geht es zum kompletten TV-Programm