Kann "Assassin's Creed" den Videospielfluch brechen? Bisher haben noch alle Adaptionen eines Videospiels künstlerisch und meist auch kommerziell enttäuscht. Der einzige große Neustarter zwischen den Jahren in den hiesigen Kinos kann es nun besser machen. Mehr als Programmkinotitel startet die Jane Austen-Verfilmung "Love & Friendship".
"Assassin's Creed"
Fantasy
USA
116 Minuten
FSK 16
US-Fantasy-Film über einen Mann (Michael Fassbender), der die Memoiren seines Vorfahren Aguilar liest und erkennt, dass er ein Nachfahre der geheimen Assassinen-Gemeinschaft ist. 125 Millionen Dollar haben 20th Century Fox in die Adaption des Ubisoft-Videospiels, das erstmals 2007 auf den Markt kam, investiert. Das macht sich auf der Leinwand sicherlich bemerkbar: Zum Einen in der beeindruckenden Besetzung - neben Michael Fassbender wirken Marion Cotillard, Charlotte Rampling, Jeremy Irons und Brendan Gleeson mit. Und zum Anderen ist der Fantasy-Film voller computergenerierter Effekte und in 3D vom australischen Regisseur Justin Kurzel ("Macbeth") handwerklich gut gemacht. Aber leider ist das Werk auf der anderen Seite auch ein sich freundlos dahinschleppendes, mit viel zu vielen Handlungselementen vollgestopftes Ganzes.
Die Kritiken sind schlecht und die Zuschauerreaktionen mau - der Videospielfluch bleibt bestehen. Unser Kritiker Carsten Moll befindet: "Diese ambitionierte und hochkarätig besetzte Videospielverfilmung fängt zwar den Look der Vorlage gut ein, aber enttäuscht sonst in mancherlei Hinsicht. Besonders die schwache Story sowie monoton inszenierte Actionszenen sorgen dafür, dass der Film lediglich durchschnittliche Genre-Kost bietet."
"Love & Friendship"
Komödie
Irland
93 Minuten
FSK 0
Irische Komödie nach dem Briefroman "Lady Susan" von Jane Austen aus dem Jahr 1794 über eine schlitzohrige Witwe (Kate Beckinsale), die für sich und ihre Tochter wohlhabende Ehemänner sucht. Zugleich aber will sie ihren verheirateten Liebhaber (Lochlann O'Mearáin) nicht aufgeben, was zu einigen amourösen Verwicklungen und Eifersüchteleien führt. Der amerikanische Regisseur und Drehbuchautor Whit Stillman, der schon 1998 bei "The Last Days of Disco" mit Hauptdarstellerin Kate Beckinsale zusammen gearbeitet hat, gelingt nach fünf Jahren Leinwandpause ein glänzendes Comeback.
Die 24 Bilder-Produktion überzeugt als durch und durch köstliches Kostümstück, das die Kritiker bislang allerdings mehr und deutlicher begeistert hat als die Zuschauer. Unser Kollege Andreas Köhnemann rät zum Kinobesuch: "Eine vorzüglich ausgestattete Sittenkomödie mit geistreichen Dialogduellen, deren Humor von dem spielfreudigen Ensemble, insbesondere von Kate Beckinsale, optimal transportiert wird."
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