"Kevin - Allein zu Haus", Sat1, 20:15 Uhr
Ein Achtjähriger (Macauley Culkin) wird versehentlich während der Weihnachtsferien alleine zu Hause zurückgelassen und muss sein Heim gegen zwei Einbrecher (Joe Pesci und Daniel Stern) verteidigen.
Ursprünglich war diese Komödie bei Warner Brothers angesiedelt, die dann aber von dem Projekt Abstand nahmen. 20th Century Fox übernahmen und produzierten den Streifen für 18 Millionen Dollar. Da dürften sich einige Manager bei Warner im Nachhinein mächtig geärgert haben, denn "Home Alone" (so der Originaltitel) entpuppte sich 1990 als sensationeller Erfolg und ist bis heute einer der erfolgreichsten Filme aller Zeiten. Weltweit spielte das Werk 467 Millionen Dollar ein und war hinter "Ghost" der zweiterfolgreichste Film des Jahres; in den USA sogar das erfolgreichste. Zwölf Wochen lang stand er an der Spitze der US-Kinocharts, was heute unvorstellbar ist. Erst als Weihnachten ein halbes Jahr vorbei war, fiel er aus den Top Ten.
Die Komödienspezialisten Regisseur Chris Columbus ("Harry Potter und die Kammer des Schreckens") und Drehbuchautor John Hughes schufen einen witzigen Film und hatten Glück mit ihrem großartigen Hauptdarsteller, dem damals neunjährigen Macauley Culkin, der zu diesem Zeitpunkt bereits seit zwei Jahren in Filmen mitgewirkt hatte. Allerdings überdehnt der Streifen mit seiner zu langen Spieldauer die eigentlich recht dünne Ausgangslage zu sehr und wechselt seine Tonlagen teilweise recht abrupt. Gedreht wurde rund um Chicago, so auch in der Stadt Winnetka im US-Bundesstaat Illiois.
"Home Alone" wurde für zwei "Oscars" nominiert: Für John Williams' Filmmusik und seinen Song "Somewhere in My Memory". Bei den Golden Globes war das Werk als "Bester Film" und Culkin als "Bester Hauptdarsteller" genannt.
Ein britischer Zuschauer findet: "Der Film packt Gefühl, Humor, Schenkelklopfer, ein warmherziges Ende und einige tolle Stolperfallen in ein schönes Weihnachtspaket. Dies ist einer der besten Weihnachtsfilme, der in all den Jahren nichts von seiner Qualität eingebüßt hat."
"Der Herr der Ringe - Die zwei Türme", Pro7, 20:15 Uhr
Während Frodo (Elijah Wood) und Sam (Sean Astin) mit Hilfe des verschlagenen Gollum (Andy Serkis) sich Mordor nähern, stellen sich die aufgesplittenen Gefährten Sauron's neuem Verbündeten Saruman (Christopher Lee) und den Horden von Isengard entgegen.
So ein "Übergangsfilm" kann eine schwierige Kiste sein - das erfuhr vorletztes Jahr das Publikum, das die Entscheidung, den "Hunger Games"-Roman "Mockingjay" in zwei Teile aufzuspalten, ausbaden musste: Vieles fühlte sich nach "Auf der Stelle mit den Hufen scharren an, bevor man dann im letzten Film richtig losrennen darf" an. "The Two Towers" hat solche Probleme nicht.
Mit dem mittleren Teil der "Lord of the Rings"-Trilogie bewies Regisseur Peter Jackson 2002, dass es möglich ist, Fäden aufzunehmen, ansatzlos weiterzuspinnen und Lust auf Mehr durch Mehr zu machen. Der Fantasy-Streifen macht satt durch so viel Spekatel und Emotionen und gleichzeitig doch immer noch ausreichend Appetit auf das Finale. Ein Epos, das es meisterhaft schafft, genauso viel Kraft durch eine gewaltige Schlachtszene zu entwickeln, wie durch einen Blick, eine Geste, eine Kulisse, die Musik, die Landschaft.
Obendrauf gibt es mit dem Motion-Capture-animierten Gollum, dem Andy Serkis großartig Gestalt und Stimme verleiht (im Deutschen spricht Sychronisationsregisseur Andreas Fröhlich, "Bob" von den Drei Fragezeichen, die Figur), einen bahnbrechenden Meilenstein der computeranimierten Technik zu sehen.
"The Two Towers" wurde zusammen mit den beiden anderen "Lord of the Rings"-Filmen in Neuseeland von Oktober 1999 bis Dezember 2000 gedreht. Zur Herstellung der Kulissen von Helms Klamm benötigten die Bühnenbildner und Ausstatter rund sieben Monate. Jackson's neuseeländische Spezialeffektefirma Weta Digital verdoppelte ihre Belegschaft auf 260, um die 799 Spezialeffekte in einer Länge von 73 Minuten Laufzeit zu produzieren.
Von Kritikern gefeiert und vom Publikum geliebt, spielte die 93 Millionen Dollar teure New Line Cinema-Produktion mit weltweit 923 Millionen Dollar mehr ein als der Vorgänger "The Fellowship of the Ring", der ein Jahr zuvor auf 869 Millionen Dollar gekommen war. Der Fantasy-Film wurde für sechs "Oscars" nominiert: Als "Bester Film", den "Besten Schnitt", die "Beste Ausstattung", den "Besten Ton", den "Besten Tonschnitt" und die "Besten Spezialeffekte", wobei Letztere beiden den Goldjungen auch gewinnen konnten.
Eine US-Zuschauerin schwärmt: "Peter Jackson definiert das Wort 'Epos' neu, widmet aber auch den kleinen Dingen, die diesen Film von der Kategorie 'großartig' in die Kategorie 'erstaunlich' heben, seine Aufmerksamkeit. Ich empfehle jedem diesen Film, aber man muss wirklich zunächst den ersten Teil gesehen haben, um zu wissen, was vor sich geht."
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