Zum Fest eine schöne Bescherung: Walt Disney Pictures haben sich mal wieder selbst übertroffen und präsentieren mit "Vaiana" einen wunderbaren Spaß und ein absolutes Muss für Jung und Alt - und vor allem mal eine Heldin, die taff ist und keine Wespentaille hat. Ebenfalls sehenswert, aber definitiv nur etwas für Erwachsene ist Tom Ford's "Nocturnal Animals".
"Vaina"
Animation
USA
107 Minuten
FSK 0
US-Animationsfilm über die impulsive Tochter (Stimme von Lina Larissa Strahl) eines polynesischen Inselhäuptlings, die auf den Ozean hinaussegelt, um einen Halbgott (Stimme von Andreas Bourani) zu finden, damit dieser einen Fluch der Maui zurücknimmt. Mit diesem Werk haben sich Walt Disney Pictures mal wieder selbst übertroffen und landen nach "Zootopia" und "Findet Dorie" den dritten Geniestreich binnen eines Jahres in den Kinos an. Das Veteranen-Regieduo Ron Clements ("Aladdin") und Don Hall ("Baymax") hat eine Titelfigur geschaffen, die genauso dreidimensional ist wie die opulente Animation, und eine Handlung, die dem bewährten Disney-Muster Frische und Tiefe verleiht. Ein echtes familienfreundliches Abenteuer für alle Altersstufen und alle Zeiten. Die Kritiker sind hingerissen, das Publikum begeistert, weltweit klingeln die Kassen, nur übertönt von unserem Kollegen Carsten Moll, der die Höchstwertung vergibt: Fünf von fünf Sternen! Er schreibt: "Klassische Disney-Tugenden verbinden sich hier mit modernster Computertechnik zu einem Familienfilm voller Action, Witz und Herz."
Unsere Empfehlung: Reingehen!
"Nocturnal Animals"
Thriller
USA
117 Minuten
FSK 16
US-Thriller über eine erfolgreiche, aber einsame Galeristin (Amy Adams) in Los Angeles, die in eine Sinnkrise gerät; auf einer zweiten Handlungsebene wird die Geschichte eines Romans ihres Ex-Gatten (Jake Gyllenhaal) gezeigt, den die Galeristin liest und in dem eine Familie Opfer eines brutalen Verbrechens wird. Für seinen zweiten Spielfilm nach "A Single Man" von 2009 hat Regisseur und Drehbuchautor Tom Ford den Roman "Tony & Susan" von Austin Wright aus dem Jahr 1993 adaptiert. Wieder zeigt der Modemacher seinen unverkennbaren visuellen und erzählerischen Stil, wieder ist seine Universal Pictures-Produktion überzeugend gespielt und schön anzusehen. Gute Kritiken und zufriedene Zuschauer gehen einher mit unserem ebenfalls überzeugten Rezensenten Carsten Moll, der meint: "Tom Ford schafft es erneut, durch seine erlesenen Bilder zu betören, und blickt präzise auf die Hochglanzwelt von Los Angeles. Doch der Filmemacher wagt auch Neues und überrascht mit einer verschachtelten Erzählung sowie einer gewaltvollen Rachegeschichte."
Unsere Empfehlung: Reingehen!
"Gemeinsam wohnt man besser"
Komödie
Frankreich
97 Minuten
FSK 0
Französische Komödie über einen pensionierten Arzt (André Dussollier), der nach dem Tod seiner Frau ein tristes Leben in seiner großen Pariser Wohnung führt. Von einer quirligen Studentin (Bérengère Krief) lässt er sich schließlich zur Gründung einer WG mit zwei weiteren Studenten (Arnaud Ducret und Julia Piaton) überreden. Daraus entwickelt sich ein chaotisches, aber fröhliches Miteinander. Mit "Adopte un veuf" (Adoptieren Sie einen Witwer) hat Regisseur Francois Desagnat einen heiteren und lockeren Film gedreht, der in unserem Nachbarland erfolgreich gelaufen ist, auch wenn die Kritiken bloß durchwachsen gewesen sind. Unsere Kritikerin Bianka Piringer findet: "Der großartige Hauptdarsteller André Dussollier verleiht dieser kleinen französischen Schmunzelkomödie Glanz und einen eleganten Schwung, den die Dramaturgie nicht durchgehend besitzt."
"Allied - Vertraute Fremde"
Thriller
USA
124 Minuten
FSK 12
US-Thriller, der während des Zweiten Weltkriegs spielt. Ein britischer Spion (Brad Pitt) und eine Résistance-Kämpferin (Marion Cotillard) verlieben sich ineinander, heiraten und bekommen ein Kind. Dann aber stellt eine dramatische Enthüllung die Beziehung auf die Probe. Man sieht und spürt die Ambition von Regisseur Robert Zemeckis ("Forrest Gump") und Drehbuchautor Steven Knight ("Im Rausch der Sterne") in dieser Paramount Pictures-Produktion, die vor und hinter der Kamera erlesenes Talent versammelt hat. Um so enttäuschender ist es, dass das Werk zwar seine Momente hat, aber den von ihm angestrebten Status als episches Kriegsdrama deutlich verfehlt. Nach gemischten Kritiken und moderater Mundpropaganda ist der Streifen in den USA gefloppt.
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