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Anale Vergewaltigung in "Der letzte Tango von Paris"

Regisseur Bernardo Bertolucci rechtfertigt sich

Regisseur Bernardo Bertolucci geriet am Wochenende wegen eines alten Interviews in Kritik, in dem sich Schauspielerin Maria Schneider über die anale Vergewaltigungs-Szene in "Der letzte Tango in Paris" beschwerte. Die Szene habe nicht im Drehbuch gestanden, daher habe sie bis zum Dreh nichts davon gewusst, gab Schneider, die bei den Dreharbeiten erst 19 Jahre alt war, in dem 2007 geführten Interview zu Protokoll. Sie habe sich nach dem Dreh sowohl gedemütigt, als auch ein bisschen vergewaltigt gefühlt und weder Bertolucci noch Schneiders Co-Star Marlon Brando sei die Sache eine Entschuldigung wert gewesen.

In der Szene fordert der von Brando gespielte "Paul" Schneiders "Jeanne" zunächst auf, ihm Butter zu bringen um diese Butter dann als Gleitmittel für eine anale Vergewaltigung Jeannes zu nutzen. Nach dem Auftauchen des alten Interviews hat eine ganze Reihe von Schauspielern via Twitter für Schneider Partei ergriffen und das Vorgehen Bertoluccis kritisiert. Der versuchte jetzt, den Vorwurf zu entkräften: Die Szene habe sehr wohl im Skript gestanden, er habe sie nur nach einem gemeinsamen Frühstück mit Schneiders damals 48-jährigem Co-Star Marlon Brando abgeändert und die Butter eingefügt: "Marlon und ich hatten Frühstück auf dem Boden der Wohnung, in der wir gedreht haben. Dort lag ein Baguette und ein Stück Butter. Wir schauten uns gegenseitig an und wussten sofort, was wir wollten." Ziel sei es gewesen, Schneider zu überrumpelt um eine Reaktion "als Mädchen, nicht als Schauspielerin" zu provozieren.

Ob diese Erklärung nun das – bereits in den 1970er Jahren bekannte - Vorgehen von Bertolucci und Brando in irgendeiner Weise entschuldigt, ist jedem selbst überlassen und letztlich auch egal: Maria Schneider ist bereits 2011 verstorben.

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