Für Deutschland soll "Toni Erdmann" im Februar den "Oscar" holen - zuvor winkt erstmal der Europäische Filmpreis. Die Komödie von Maren Ade ist mit fünf Nominierungen der Favorit auf die Auszeichnung am 10. Dezember im polnischen Wroclaw, wie die Europäische Filmakademie am Samstag im Rahmen des Filmfestivals in Sevilla bekannt gab.
"Toni Erdmann" ist als "Bester Film" genannt, dazu kommen Nominierungen für Ade's Regie und Drehbuch sowie für die Hauptdarsteller Sandra Hüller und Peter Simonischek. Letzterer konkurriert damit gegen einen anderen deutschsprachigen Mimen: Burghart Klaußner geht für "Der Staat gegen Fritz Bauer" ins Rennen.
"Toni Erdmann" bekommt es mit dem französischen "Elle" von Paul Verhoeven, dem spanischen "Julieta" von Pedro Almodóvar, dem britischen "I, Daniel Blake" von Ken Loach, der "Toni Erdmann" im Mai die Goldene Palme in Cannes weggeschnappt hatte, und dem irischen "Room" von Lenny Abrahamson zu tun.
Sandra Hüller muss sich gegen Valeria Bruni Tedeschi und "Like Crazy", Isabelle Huppert und "Elle", Trine Dyrholm und "Die Kommune" und den beiden für "Julieta" nominierten Emma Suárez und Adriana Ugarte durchsetzen.
Simonischek und Klaußer wiederum konkurrieren mit Hugh Grant und "Florence Foster Jenkins", Javier Cámara und "Freunde fürs Leben", Dave Johns und "I, Daniel Blake" sowie Rolf Lassgard und "Ein Mann namens Ove".
Die Regiesparte deckt sich erwartungsgemäß mit der des "Besten Films", mit einer Ausnahme: Neben Maren Ade, Pedro Almodóvar, Ken Loach und Paul Verhoeven ist Cristian Mungiu für den rumänischen "Graduation" genannt.
Über die Gewinner in den verschiedenen Kategorien stimmen nun die mehr als 3000 Mitglieder der Europäischen Filmakademie ab. Für sein Lebenswerk wird in diesem Jahr Pierce Brosnan geehrt werden.