"Wir kaufen einen Zoo", Pro7, 20:15 Uhr
Ein Vater (Matt Damon) zieht mit seinen beiden kleinen Kindern (Maggie Elizabeth Jones und Colin Ford) auf das Land in Kalifornien, um einen herunter gekommenen Zoo zu renovieren und neu zu eröffnen.
2006 kaufte Benjamin Mee den Dartmoor Wildlife Park im englischen Devon und eröffnete den Zoo neu, obwohl er von dem Metier nichts verstand und zahlreiche bürokratische Hürden zu überwinden hatte. Zwei Jahre später schrieb er über seine Erfahrungen in dem Sachbuch "We Bought a Zoo", zu dem sich 20th Century Fox die Rechte sicherten und Cameron Crowe als Regisseur und Drehbuchautoren gewinnen konnten, der seit fünf Jahren und "Elizabethtown" keinen Film mehr gedreht hatte. Dieser verlegte die Handlung mit Genehmigung des Autoren nach Kalifornien, um dort für 50 Millionen Dollar dieses Drama zu drehen.
Allzu zuckersüß unterhält der von einer wie stets bei Crowe feinen Auswahl an Songs begleitete Streifen charmant, insbesondere dank des sympathischen Matt Damon in der Hauptrolle. Bei freundlichen Kritiken wurde die Literaturverfilmung 2011 mit weltweit 120 Millionen Dollar ein mäßiger Erfolg.
Kritiker Kevin Carr schrieb für "7M Pictures": "Der Film ist durch und durch manipulativ, aber auf die denkbar netteste Art und Weise."
"The Quiet - Stummer Schrei", Pro7, 00:55 Uhr
Die taubstumme Dot (Camilla Belle) wird zu ihren Paten (Edie Falco und Martin Donovan) geschickt, um mit ihnen und deren Tocher (Elisha Cuthbert) zu leben. Dort muss sie feststellen, dass nicht alles Sonnenschein ist und einige dunkle Seiten der Familie ans Licht kommen.
Nachdem sie 2004 in der Komödie "The Girl Next Door" als Traumfrau besetzt worden war, wollte Elisha Cuthbert nicht mehr länger nur "das heiße Mädchen spielen". Als sie das vom Sundance Institute unterstützte Drehbuch der Debutautoren Abdi Nazemian und Micah Shraft gelesen hatte, war sie überzeugt, das richtige Projekt gefunden zu haben, um ihrer Karriere eine neue Richtung zu geben. Sie wollte die Rolle der taubstummen Dot mimen und brachte die Independent-Produktion als Mitproduzentin auf den Weg.
Doch Regisseurin Jamie Babbit ("Weil ich ein Mädchen bin") hielt Elisha in der Rolle für eine Fehlbesetzung: "Dot muss jemand sein, die in der High School unsichtbar ist. Wenn man sich Elisha anschaut, wird niemand glauben, dass sie unscheinbar wäre. Egal wie viel Maske und Makeup ich da verwende, das passt nicht." Statt dessen übernahm die damals 22-Jährige die Rolle der Tochter, aus der zuvor Thora Birch ausgestiegen war.
Für knapp 1 Million Dollar, die das University of Texas Film Institute investierte, entstand der Thriller im texanischen Austin, auch wenn der Handlungsort eigentlich ein Vorort in Connecticut darstellen sollte. Das große Plus dieses ansonsten mit einem bleiernen Tempo und einer problematischen Handlung beschwerten Streifens sind die guten schauspielerischen Leistungen und die Kameraführung von M. David Mullen, der auf HD Video drehte und mit verschiedenen Tricks eine beklemmende und klaustrophobische Atmosphäre erzeugte.
"The Quiet" feierte seine Premiere 2005 auf dem Toronto International Film Festival, wo sich aber kein Verleiher für ihn interessierte und er schlechte Kritiken kassierte. Schließlich brachten ihn Sony Classics ein Jahr später in eine Handvoll Kinos, wo er etwa 380 000 Dollar einspielen konnte. In Deutschland wurde er direkt auf Disc veröffentlicht.
Kritiker Shawn Levy schrieb in "Oregonian": "Regisseurin Jamie Babbit webt den Zuschauer so geschickt mit ihren nervenzermürbend schönen Kompositionen und scharfen Schnitten in die furchtbaren Enthüllungen und die unerträgliche Atmosphäre ein, dass man sich wie Dot fühlt: Wehrlos, allein und verletztlich."
"Largo Winch - Tödliches Erbe", ZDF, 01:00 Uhr
Nachdem ein mächtiger Milliardär ermordet worden ist, muss sein heimlich adoptierter Sohn (Tomer Sisley) seine Legitimität beweisen, die Mörder seines Vaters finden und diese daran hindern, sein Finanzimperium zu übernehmen.
Der Abenteurer und serbische Adoptivsohn Largo Winch ist eine Romanfigur, die der belgische Autor Jean Van Hamme zwischen 1977 und 1984 in sechs Büchern auftreten ließ. Seit 1990 schreibt Van Hamme eine sehr erfolgreiche Comic-Reihe mit der Figur, dessen 20. Band letztes Jahr erschienen ist.
Pan Européenne Production machten umgerechnet 25 Millionen Dollar locker, um die literarische Popularität von Largo Winch auch in den Kinosälen zu versilbern. Regisseur und Drehbuchautor Jérôme Salle ("Zulu") - in Deutschland am besten bekannt für seinen Film "Fluchtpunkt Nizza", den Florian Henckell von Donnersmarck als "The Tourist" neu verfilmt hat - gelang ein visuell extravaganter, temporeicher und inszenatorisch einfallsreicher französischer Thriller, der trotz nur mäßiger Kritiken und Zuschauerreaktionen 2008 mit 1,7 Millionen Zuschauern ein großer Erfolg an den Kinokassen Frankreichs wurde. In Deutschland kam das Werk nur auf Disc heraus.
Kritiker Kevin Thomas lobte in der "L.A. Times": "Es gibt reichlich Wendungen und genauso viele Schurken, die in einer großen Vielfalt verschiedener Akzente sprechen. Das ist opulente, realitätsferne Unterhaltung im großen Stil und besitzt in Kristin Scott Thomas eine formidable, wandlungsfähige Darstellerin."
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