Nachdem es letzte Woche mit gleich vier Premieren hoch her ging in den nordamerikanischen Lichtspielhäusern, ist das Starterfeld diesmal äußerst überschaubar: Lediglich das "Inferno" kommt über die amerikanischen und kanadischen Zuschauer, und glaubt man den Kritikern, ist das keine allzu angenehme Aussicht.
"Inferno" ist die dritte Verfilmung eines Dan Brown-Romans durch Ron Howard ("Rush") mit dem Symbologen Robert Langdon alias Tom Hanks. 2006 startete die Kriminalfilmreihe mit "The Da Vinci Code", der mit weltweit 785 Millionen Dollar Umsatz ein gigantischer Erfolg wurde. Drei Jahre später folgte "Angels and Demons" ("Illuminati"), dessen Einspiel von 486 Millionen Dollar immer noch ein großer Erfolg war, aber natürlich bei weitem nicht mehr an den ersten Teil herankam.
Columbia Pictures sind daher gut beraten gewesen, diesen Trend anzuerkennen und die Kosten bei "Inferno" mit 75 Millionen Dollar wesentlich geringer als beim ersten Teil und dessen 125 Millionen Dollar und dem zweiten Part und dessen 150 Millionen Dollar gehalten zu haben. Denn mehr als am Ende weltweit 300 Millionen Dollar erwartet die Branche für den dritten Teil nicht. Rund 100 Millionen Dollar davon sind bereits im Ausland verbucht.
Schon das Premierenwochenende taxieren Analysten auf nur 25 bis 28 Millionen Dollar, deutlich niedriger als "The Da Vinci Code", der mit 77 Millionen Dollar startete, und "Angels and Demons", der zum Auftakt 46 Millionen Dollar erlöste. Neben den miserablen Rezensionen spielt auch eine Rolle, dass die bisherigen Verfilmungen qualitativ nicht überzeugen konnten und das Interesse an der Robert Langdom-Reihe haben sinken lassen. Dazu kommt noch, dass "Inferno" selbst von Dan Brown-Fans für eines der schwächeren Werke gehalten wird und beileibe nicht die Aufmerksamkeit garantiert wie der Bestseller "The Da Vinci Code" ("Sakrileg").
Das Ergebnis wird zum Erreichen des ersten Platzes reichen. Ob dahinter der aktuelle Spitzenreiter "Boo! A Medea Halloween" von und mit Tyler Perry oder "Jack Reacher: Never Go Back" mit Tom Cruise einlaufen werden, ist noch offen.