Ist es eine Drohung, eine Verheißung oder ein Versprechen? Uwe Boll, von vielen als "schlechtester Regisseur aller Zeiten" geziehen, hat angekündigt, keine Filme mehr drehen zu wollen. Der Deutsche, der abwechselnd in Mainz und im kanadischen Vancouver lebt, muss sich eingestehen, dass mit seinen Produktionen kein Geld zu verdienen ist. Damit wäre sein Werk "Rampage: President Down" der letzte Film des 51-Jährigen. "Rampage 3 wird auf Netflix, DVD, iTunes oder was auch immer gesehen werden", meint der Filmemacher sarkastisch.
Boll zufolge ist der "Markt tot": "Mit dem Streaming schwappt überall eine einzige große Welle von Filmen herum und man kann keinen Eindruck mehr hinterlassen." Noch schwieriger sei der drastischer Rückgang an Disc-Verkäufen in den vergangenen Jahren, die ihn nun zwingen würden, sich zurückzuziehen: "Ich kann es mir nicht mehr leisten, Filme zu machen."
Seit 2005 hat Boll sein eigenes Kapital in seine Filme stecken müssen und zuletzt auch Crowdfunding-Kampagnen genutzt. Aber selbst die Fans waren nicht mehr bereit zu investieren, die dritte Kampagne im vergangenen Jahr brachte nicht die Summen, auf die der Regisseur gehofft hatte. "Ich brauche keinen Ferrari, ich brauche keine Yacht. Ich habe in meine eigenen Filme investiert und Geld verloren."
Die "blöden Videospielfilme" habe er nur gedreht, um Geld für bedeutendere Projekte zu erwirtschaften, und er hoffe, dass seine frühen Filme einst wiederentdeckt würden, denn die seien "es wert, diskutiert zu werden, weil sie Sinn ergaben und etwas zu sagen hatten".