Sir John Gielgud, einer der größten Schauspieler
Großbritanniens, ist gestern im Alter von 96 Jahren in seinem Heim
nahe Aylesbury in Buckinghamshire friedlich im Schlaf
verstorben.
Sir John Gielgud, einer der größten Schauspieler Großbritanniens,
ist gestern im Alter von 96 Jahren in seinem Heim nahe Aylesbury in
Buckinghamshire friedlich im Schlaf verstorben. Sein offizieller
Biograph Sheridan Morley sagte heute: "Er war der größte
Schauspieler seiner Generation, und sein Leben spiegelte exakt die
britische Theatergeschichte des vergangenen Jahrhunderts wider. Er
war der Letzte einer klassischen Generation von Schauspielern wie
Lawrence Olivier, Michael Redgrave, Ralph Richardson und Peggy
Ashcroft. Sie bildeten eine unglaubliche Generation klassischer
Schauspieler, und er war der letzte Überlebende. Sir John Gielgud
wurde 1904 geboren. Ab 1917 stand er erstmals in einer Kleinstrolle
auf der Bühne, aber als Absolvent der Royal Academy of Dramatic Art
gab er sein richtiges Debut erst 1921 und erspielte sich den Ruf,
einer der führenden Vertreter auf den Bühnen Englands zu sein und
einer der bedeutendsten Interpreten Shakespeares. Bereits 1953
wurde er in den Adelsstand erhoben. 1924 gab er sein
Spielfilmdebut. Im Film erlangte er nicht die Bedeutung wie im
Theater, aber einige Rollen unter den etwa 60 Filmen sind dennoch
bemerkenswert. So spielte er 1953 den Cassius in der Filmversion
von Shakespeares "Julius Cäsar". 1964 erhielt er eine
"Oscar"-Nominierung für seine Rolle als französischer König Louis
VII in "Becket". 1981 gewann er den "Oscar" für seine Nebenrolle
als Dudley Moores Diener in "Arthur". Auch in "Die Stunde des
Siegers", "Gandhi" und "Der erste Ritter" wirkte er mit. Sir John
arbeitete bis zuletzt. Zwar zog er sich 1988 von der Bühne zurück,
aber Kinogänger können ihn noch aus "Shine" von 1996, "Portrait of
a Lady" von 1996 und "Elizabeth" von 1998, seiner letzten
Leinwandrolle, in Erinnerung haben.