"John Rambo", Sat1, 22:25 Uhr
John Rambo (Sylvester Stallone) schließt sich einer Gruppe von Söldnern an, die ins Bürgerkrieg führende Burma eindringen, um eine Gruppe christlicher Entwicklungshelfer zu befreien, die von einer unbarmherzigen lokalen Einheit gefangen genommen worden ist.
Dieser Film dauert rund 90 Minuten - und Nachzählungen ergaben, dass hier 236 Menschen ums Leben kommen, also etwa drei pro Minute. Kein Wunder, dass die deutschen Zensoren erhebliche Bauchschmerzen bei diesem Werk von 2008 hatten und ihn ungeschnitten nicht freigeben wollten. So kam nur eine um zwei (ab 18 Jahren) beziehungsweise um sieben Minuten (ab 16 Jahre) gekürzte Fassung in die Kinos (und hier ins Fernsehen). Aber auch Regisseur und Drehbuchautor Stallone selbst war mit seiner Kinofassung offenbar unzufrieden und legte auf dem Filmfestival von Zürich eine umgeschnittene und um sieben Minuten längere Version vor, die schließlich 2010 auch auf Blu-Ray veröffentlicht wurde.
Aber ob nun diese oder eine andere Fassung - "Rambo" konnte nicht an den künstlerischen und kommerziellen Erfolg von "Rocky Balboa" zwei Jahre zuvor anknüpfen, dem anderen Reboot einer Reihe, mit der sich Stallone seinen Namen gemacht hatte. 20 Jahre nach "Rambo 3" hielt sich das Interesse an der Figur in Grenzen, und die 50 Millionen Dollar teure Lionsgate-Produktion floppte in den USA, zumal auch die Kritiken zu wünschen übrig ließen. Dabei kann niemand bezweifeln, dass Stallone weiß, wie man gute Action in Szene setzt - aber die selbst für die "Rambo"-Reihe exzessive Brutalität stieß viele ab.
Der Thriller wurde in Thailand, Mexiko und den USA gedreht - dass man Stallone nicht in Burma drehen ließ und der Film dort verboten wurde, muss angesichts der Darstellung des burmesischen Militärs niemanden verwundern.
Kritiker Brandon Fibbs schrieb für die "Colorado Springs Gazette": "Wenn dieser Film auch mit Sicherheit nicht für jedermann ist, so gelingt es ihm doch, genau das zu sein, was er sein will: Eine nostalgische, actionhaltige, blutige Ode an den Antihelden einer vergangenen Ära."
"Jackass 3D", Pro7, 01:00 Uhr
Johnny Knoxville und seine Kumpel kehren mit gefährlichen Stunts und unzweideutiger Nacktheit in der Öffentlichkeit zurück.
Nachdem die ersten beiden Spielfilmableger der MTV-Fernsehserie "Jackass" 2002 und 2006 erfolgreich gelaufen waren, kam Regisseur Jeff Tremaine ("Jackass: Bad Grandpa") und Paramount Pictures 2010 für einen dritten Streich zurück, wobei sie diesmal auf den seit "Avatar" endgültig etablierten 3D-Zug aufsprangen.
Für 20 Millionen Dollar drehte Tremaine diesmal mehr auf Privatgrundstücken als auf den öffentlichen Straßen, wie man es sonst von der Reihe gewohnt war. Ansonsten war aber alles beim Alten: Ohne Handlung und Zusammenhang wurden gefährliche Stunts - die bei den Dreharbeiten auch entsprechend zu Verletzungen geführt hatten - und Streiche aneinander gereiht
Dass der Jackass-Gang dabei langsam die Ideen für die ekligsten Stunts ausgingen, war offensichtlich - aber das kompensierten sie mit bescheuerter Komödie und dem starken 3D-Element.
"Jackass 3D" erhielt gemischte Kritiken und wurde mit weltweit 171 Millionen Dollar der mit weitem Abstand erfolgreichste Teil der Reihe, so dass Paramount drei Jahre später "Jackass: Bad Grandpa" folgen lassen sollten.
Kritiker Matt Joseph schrieb für "We Got This Covered": "Der Film ist unglaublich doof, aber er ist zweifelsohne auch einer der witzigsten und unterhaltsamen Streifen, den ich seit langem gesehen habe."
"Das fünfte Element", ARD, 01:15 Uhr
In einer sehr bunten Zukunft wird ein Taxifahrer (Bruce Willis) unabsichtlich zur zentralen Figur in der Suche nach einer legendären kosmischen Waffe, um das Böse und Mr. Zorg (Gary Oldman) in Schach zu halten.
Regisseur Luc Besson hatte die Idee zu "The Fifth Element" bereits 1975 mit 16 Jahren und schrieb die Geschichte auf. Anfang der Neunziger wollte er sie dann verfilmen, fand aber kein Studio, das bereit gewesen wäre, die absehbar hohen Produktionskosten zu finanzieren. Erst nach dem Erfolg mit "Leon der Profi" 1994 öffnete die französische Gaumont ihre Taschen - und zwar weit: Mit umgerechnet 90 Millionen Dollar wurde der französische, aber auf Englisch gedrehte Science Fiction-Film der bis dahin teuerste europäische Streifen aller Zeiten.
Weil er keinen ausreichend großen Drehort in Frankreich finden konnte, wich Besson "schweren Herzens" auf die riesige 007-Drehbühne der Londoner Pinewood Studios aus, während die in Ägypten spielenden Szenen in Mauretanien gefilmt wurden. Für das Produktionsdesign engagierte der Filmemacher zwei namhafte französische Comic-Zeichner, die über ein Jahr lang 8000 Zeichnungen entwarfen; die Kostüme gestaltete Jean Paul Gaultier. Mit Oldman griff Besson auf seinen bewährten Nebendarsteller aus "Leon" zurück, während er die Rolle des fünften Elements, Leeloo, mit der unbekannten Ukrainierin Milla Jovovich besetzte, die mit diesem Film zum Star wurde.
Besson schuf einen visuell einfallsreichen und fröhlich übertriebenen Film, eine Art phantastischen SciFi-Pop, der sich nie zu ernst nahm und die Kritiker als Eröffnungsfilm der Filmfestspiele von Cannes 1997 in zwei Lager spaltete. Insgesamt blieben die Rezensionen gespalten, aber den Zuschauern gefiel es. Mit weltweit 264 Millionen Dollar wurde "The Fifth Element" der neunterfolgreichste Film des Jahres und der erfolgreichste in Frankreich. Bis zu "Ziemlich beste Freunde" 2011 war er der bestbesuchte französische Film im Ausland.
Der Tonschnitt wurde mit einer "Oscar"-Nominierung honoriert; bei den Europäischen Filmpreisen erhielt das Werk eine Nennung als "Bester Film", und bei den Französischen Filmpreisen gab es gar acht Nominierungen, von denen drei zu Césars wurden: Für die "Beste Regie", die "Beste Kamera" und die "Beste Ausstattung".
Ein schweizerischer Zuschauer findet: "Ein perfekter Mix aus Action, Komödie, Science Fiction, Spannung und Romantik. Die Handlung ist extrem einfallsreich, und ich habe solche Bilder noch nie gesehen. Und nicht zuletzt sind die Spezialeffekte absolut exzellent."
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