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Alejandro González Inárritu
Alejandro González Inárritu
© 20th Century Fox

Alejandro Iñárritu kritisiert mexikanischen Präsidenten

"Oscar"-Preisträger bezeichnet Donald Trump-Visite als Verrat

Dass der mexikanische Präsident Enrique Peña Nieto vergangene Woche den US-Präsidentschaftskandidaten Donald Trump zu einem Besuch in Mexiko City empfangen hat, brachte ihm harsche Kritik ein. Viele konnten nicht verstehen, dass das Staatsoberhaupt damit einen Mann aufwertete, der Mexikaner als "Vergewaltiger" und "Kriminelle" bezeichnet hat und die Grenze zwischen den USA und Mexiko mit einer Mauer befestigen will, die dann sogar noch Mexiko zu bezahlen habe - "sie wissen es nur noch nicht".

Nun hat sich Alejandro González Inárritu ("The Revenant") in den Chor der Kritiker eingereiht. Der "Oscar"-Preisträger bezeichnete das Treffen in der spanischen Zeitung "El Pais" am Freitag als "Verrat". Durch die Einladung billige und erkenne der Präsident jemanden an, "der uns für über ein Jahr beleidigt, auf uns gespuckt und vor der ganzen Welt bedroht hat". Der Besuch stärke einen Wahlkampf des Hasses, gegen die Hälfte der Menschheit und die verletzlichsten Minderheiten auf dem Planeten gerichtet.

Das Bild, dass Trump und andere Politiker und Medien von den nicht registrierten mexikanischen Einwanderern in den USA zeichneten, habe nichts mit der Realität zu tun, so der mexikanische Regisseur. "Ich habe noch niemals in meinem Leben einen Mexikaner auf der Straße betteln sehen. Sie arbeiten hart und ehrlich, tragen unentbehrlich zur Wirtschaftsleistung bei und stärken diese in beiden Ländern."

Iñárritu weiter: "Trump sollte schon längst von unserer Regierung zur unerwünschten Person erklärt worden sein, weil er Hass und Spaltung in das Land trägt und die Realität ohne jedes Mitgefühl verzerrt. Nach diesem Treffen repräsentiert mich Enrique Peña Nieto als Mexikaner nicht mehr und ist es auch nicht wert, irgendeinem Land vorzustehen."


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