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Ben Hur
Ben Hur
© Paramount Pictures Germany

Deutsche Filmstarts: "Ben-Hur" fährt wieder

"König Laurin" lockt Familien mit Fantasy

Den "Ben-Hur"-Totalschaden sollte sich niemand in dieser Kinowoche in unseren Lichtspielhäusern antun. Entweder man schaut sich den Klassiker von 1959 im Heimkino an oder nimmt seine Kinder mit in den charmanten deutschen Fantasy-Film "König Laurin". Wer keine Kinder hat, dem sei Lee Tamahori's Maori-Saga "Mahana" empfohlen.

"Ben-Hur"

Abenteuer
USA
123 Minuten
FSK 12

Im Jahr 33 vor Christus spielendes US-Historienepos über den römischen Adeligen Ben Hur (Jack Huston), der von seinem Stiefbruder (Toby Kebbell) verraten und als Sklave verkauft wird. Nach seiner Flucht tritt er bei einem großen Wagenrennen gegen seinen Stiefbruder an. Wer immer bei Paramount Pictures die Idee hatte, den Klassiker von 1959 wiederzuverfilmen, er muss wahrscheinlich einen sehr langen Urlaub nehmen. Schon jetzt gilt das Remake als einer der größten Flops des Jahres. Der kasachische Regisseur Timur Bekmambetov ("Abraham Lincoln: Vamire Hunter") ist sicherlich eine interessante Wahl gewesen, aber die Ideenlosigkeit des ganzen Unterfangens mit abgehackten Schnitten und schlechten Computerbildern zu verdecken, ist vom Anfang an zum Scheitern verurteilt. Schlechte Kritiken, enttäuschte Zuschauer und ein eindeutiges Urteil unseres Kritikers Björn Schneider: "Kostspieliges Heldendrama mit nur einer echten gelungenen Action-Sequenz. Der Rest ist allenfalls durchwachsenes Sandalenfilm-Stückwerk ohne Atmosphäre, überzeugende optische Schauwerte und darstellerische Glanzleistungen." Unsere Empfehlung: Spart Euch das Geld!

"Mike and Dave Need Wedding Dates"
Komödie
USA
99 Minuten
FSK 12

US-Komödie über zwei Brüder (Adam Devine und Zac Efron), die für ihr exzessives Feiern berüchtigt sind und daher nur mit weiblicher Begleitung zur Hochzeit ihrer Schwester (Sugar Lyn Beard) auf Hawaii zugelassen werden. Via Internet finden sie zwei Frauen (Anna Kendrick und Aubrey Plaza), ahnen aber nicht, dass diese mindestens genauso wild sind. Sein Regiedebut ist Jake Szymanski so mittelprächtig gelungen - das Ganze ist weniger als die Summe der teilweise überzeugenden Teile. Die lustige Idee und die Bemühungen der einsatzfreudigen Schauspieler sorgen für ab und an vergnügliche Momente. An den Kassen ein Flop, von den Rezensenten verrissen, kommt die 20th Century Fox-Produktion bei den Zuschauern mäßig an.

"Mein ziemlich kleiner Freund"
Komödie
Frankreich
99 Minuten
FSK 0

Französische Komödie über die Zufallsbekanntschaft zwischen einer Frau (Virginie Efira) und einem auffällig kleinwüchsigen Mann (Jean Dujardin). Sie verlieben sich ineinander, was im Alltag aber zu einiger Verunsicherung und Komplikationen führt. Laurent Tirard ("Der kleine Nick macht Ferien") hat diese Concorde-Neuverfilmung der spanischen Komödie "Corazón de león" aus dem Jahr 2013 in Szene gesetzt. Besonders erfolgreich war er damit nicht, weder beim Publikum noch bei den Kritikern. "Un homme à la hauteur" (Ein Mann auf der Höhe, so der Originaltitel) bemüht sich vergeblich um die richtige Balance zwischen Sentiment, Satire und Slapstick. Unsere Kollegin Bianka Piringer hat es indes recht gut gefallen: "Der Film verfolgt mit Witz, gelegentlicher Übertreibung und dennoch auch realitätsnah ein Paar im Konflikt mit der Kleinwüchsigkeit des Mannes. Die elegante Leichtigkeit des Schauspiels verstärkt den Unterhaltungswert dieses filmischen Zeitvertreibs, der keineswegs in Seichtigkeit strandet."

"Mahana"
Drama
Neuseeland
103 Minuten
FSK 6

Neuseeländisches Drama von Lee Tamahori ("The Devil's Double") über die Rivalität zweier Familien vor der umwerfenden Landschaft Neuseelands in den sechziger Jahren. Nach mehr oder minder missglückten oder zumindest kommerziell wenig erfolgreichen Hollywood-Filmen kehrt der neuseeländische Regisseur mit diesem von der Kritik gelobten Prokino-Werk, das auf dem Roman "Bulibasha: King Of The Gypsies" von Witi Ihimaera aus dem Jahr 1994 beruht, zu seinen Maori-Wurzeln zurück. Ihm gelang ein beeindruckendes, liebevoll grandioses Volksepos, das auch unseren Kritiker Gregor Torinus überzeugt hat: "Eine schlichte und zugleich außerordentlich faszinierende Familiengeschichte um den ewigen Kampf zwischen alten Strukturen und deren Infragestellung durch die Jüngeren am Beispiel zweier Maori-Familien."

"König Laurin"
Fantasy
Deutschland
93 Minuten
FSK 0

Deutscher Kinderfilm über einen jungen Prinzen (Florian Burgkart), der nicht den Vorstellungen seines Vaters (Rufus Beck) genügt und sich mit dem König des verpönten Zwergenvolks (Volker Zack) anfreundet. Gemeinsam mit ihm kommt er gefährlichen Intrigen gegen seinen Vater auf die Spur – und gewinnt so dessen Achtung. Der aus Südtirol stammende Regisseur und Drehbuchautor Matthias Lang hat für sein Regiedebut eine alte Sage aus seiner Heimat verarbeitet und mit seinem Werk schon Kinderfilmpreise wie den Goldenen Spatz und den Weißen Elefanten erhalten. Mit viel Einfallsreichtum und Lust an Anachronismen setzt sich der 24 Bilder-Streifen über sein offenkundig nicht allzu üppiges Budget hinweg und amüsiert auch die erwachsenen Begleiter. Unsere Rezensentin Bianka Piringer lobt: "Angesiedelt in einer mittelalterlich-märchenhaften Vergangenheit, überzeugt die spannende und witzige Geschichte vor allem wegen des gelungenen Brückenschlags zur Gegenwart, die sich in der Mentalität der Charaktere und im Sprachgebrauch immer wieder bemerkbar macht."

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