Die Filmwelt verneigt sich vor R2-D2, beziehungsweise dem Mann, der ihn in den "Star Wars"-Filmen seit 1976 zum Rollen brachte. George Lucas und Mark Hamill haben Kenny Baker, der vorgestern im Alter von 81 Jahren im englischen Preston gestorben ist, als "Herz und Seele von R2-D2" bezeichnet. Der Regisseur nannte den Schauspieler "einen wahren Gentleman und Kollegen, der unter schwierigen Bedingungen immer hart arbeitete", während Hamill erklärte, einen "lebenslangen Freund verloren zu haben": "Er WAR der Droide, den ich gesucht habe!" Und Regisseur und Drehbuchautor Chris Weitz, der am Skript für den kommenden "Star Wars"-Streifen "A Rogue Story" mitgearbeitet hat, schrieb: "Du hast meine Kindheit besser gemacht."
Baker, der am 24. August 1934 in Birmingham geboren worden war, sorgte mit seinen Bewegungen dafür, dass der Roboter wie eine kleine Persönlichkeit wirkte. Der kleinwüchsige Akteur begann seine Karriere im Zirkus und Varieté, wo ihn Lucas entdeckte und für die "Star Wars"-Reihe engagierte. In "Return of the Jedi" schlüpfte Kenny auch in das Kostüm eines Ewoks.
Weitere Filmen, in denen der Mime mitwirkte, sind "The Elephant Man" und "Flash Gordon" von 1980, "Time Bandits" von 1981, "Amadeus" von 1984, "Mona Lisa" und "Labyrinth" von 1986 und "Willow" aus dem Jahr 1988. Während er in der zweiten "Star Wars"-Trilogie von 1999 bis 2005 wieder in das Blechkostüm von R2-D2 geschlüpft war, wirkte er vor zwei Jahren bei "Star Wars: The Force Awakens" nur noch als Berater mit. Zur Premiere des Films im Dezember 2015 in Los Angeles konnte Kenny bereits aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr reisen; er war aber bei der britischen Premiere zwei Tage später in London dabei. Es sollte sein letzter öffentlicher Auftritt werden.
Kenny Baker hinterlässt zwei Kinder; seine Frau Eileen war bereits 1993 gestorben.