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Mission: Impossible 2 - Tom Cruise
Mission: Impossible 2 - Tom Cruise
© United International Pictures

Tom Cruise brachte John Woo ins Schwitzen

Keine Höhen-Angst!

Die problembeladene Produktion zu "Mission Impossible 2" hätte noch viel übler dagestanden, wenn Hauptdarsteller Tom Cruise ("Magnolia") während der Dreharbeiten etwas zugestoßen wäre. Die Chancen dafür standen nicht schlecht, denn Cruise bestand darauf, die meisten Stunts selbst auszuführen und sich nicht doublen zu lassen. Wer sich also bei der Eröffnungsszene fragt, wie Regisseur John Woo ("Face/Off - Im Körper des Feindes") und seine Crew es geschafft haben, es so perfekt aussehen zu lassen, als hinge Tom mit einer Hand an einer Klippe über einem gähnenden Abgrund, dem sei gesagt: Hier wurde nicht getrickst. Produzentin Paula Wagner ("Mission: Impossible") bestätigt: "Das war allein Tom da oben. So hatten wir natürlich einige wirklich nervenzerrende Momente." Sehr zum Missfallen von Woo übrigens: "Ich war echt sauer, dass er es selber machen wollte, und ich versuchte, ihn davon abzubringen, schaffte es aber nicht. Ich hatte solche Angst, dass ich schwitzte. Ich konnte es mir während des Filmens nicht mal auf dem Monitor anschauen."

Cruise produzierte "Mission Impossible 2" auch mit und investierte wohl dementsprechend mehr Herzblut in diesen Film, als er es ansonsten vielleicht getan hätte. So hing er in einer Szene zum Beispiel an einem Helikopter sechs Stockwerke über dem Boden. Er schien auch zu ahnen, dass besonders die erste Szene sitzen muss, um das Publikum zu fesseln und nicht gleich zu Anfang dazu zu verleiten, sich über offensichtliche Stunt-Doubles oder Rückprojektionen lustig zu machen. Also lehnte er auch eine künstliche, im Studio aufgebaute Klippe ab, sondern bestand auf einem Dreh vor Ort bei Moab im US-Gebirgsstaat Utah. Dort war er mit einem dünnen Sicherheitskabel gesichert und hatte zwei Kletterexperten zur Seite, die ihn anleiteten. Nicht besser wurde die Anspannung allerdings dadurch, dass die Szene erst beim siebten Mal im Kasten war: "Es gab fünf Kameras an der Klippe", erklärt Regisseur Woo, "darunter eine in einem Hubschrauber, eine auf einem Kran, und einen Kameramann, der an Sicherheitskabeln hing, aber wir hatten Probleme mit der Schärfe, so mussten wir es wieder und wieder drehen. Aber Tom meinte: Ich bin in Ordnung, John, ich will es noch mal machen."

Inzwischen ist sich jeder der Beteiligten sicher, dass sich Cruises Einsatz bezahlt gemacht hat. So findet Schauspieler John Polson ("Die Verführung der Sirenen"), dass "die Anfangssequenz einfach nicht dieselbe wäre, wenn er es nicht selber gemacht hätte. Noch so viele Spezialeffekte können einem kein solches Gefühl vermitteln, weil man sehen kann, dass er es wirklich selbst ist."


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