Acht Produktionen sind von den Filmstudios bei German Film, der Auslandsvertretung des deutschen Films, eingereicht worden, die als Vorschlag für den "Oscar" als "Bester nicht englischsprachiger Film" zur Academy of Motion Picture Arts and Sciences geschickt werden wollen. Eine Jury wird nun bis zum 25. August entscheiden, welchem Film die Ehre zuteil wird.
Einen Favoriten unter den Acht gibt es auf jeden Fall: Der bei den Filmfestspielen in Cannes von Kritik und Publikum gefeierten "Toni Erdmann", der aktuell für volle Programmkinos sorgt. Die Komödie von Maren Ade muss sich gegenüber einem bunten Konkurrentenfeld behaupten: Neben der Erfolgskomödie "Er ist wieder da" von David Wnedt ist der Gewinner des Deutschen Filmpreises "Der Staat gegen Fritz Bauer" von Lars Kraume ebenso dabei wie Maria Schrader's hoch gelobter "Vor der Morgenröte". Des weiteren bewerben sich "Auf Augenhöhe" von Evi Goldbrunner und Joachim Dollhopf, "Nebel im August" von Kai Wessel, "Power To Change - Die EnergieRebellion" von Carl Fechner sowie "Das Tagebuch der Anne Frank" von Hans Steinbichler.
Was gegen "Der Staat gegen Fritz Bauer", der sonst wahrscheinlich die logische Wahl wäre, spricht, ist die inhaltliche Nähe zu "Im Labyrinth des Schweigens". Dieser war der letztjährige nach Hollywood geschickte Kandidat, der es dort dann aber nicht unter die letztlich fünf Nominierten schaffte. Die German Film-Jury dürfte versucht sein, in diesem Jahr einen gänzlich anderen Streifen auszuwählen, auch wenn er keine Zeitgeschichte thematisiert. Zumal "Toni Erdmann" seine Popularität bereits nachgewiesen hat.