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Independence Day: Wiederkehr
Independence Day: Wiederkehr
© 20th Century Fox

Deutsche Filmstarts: Roland Emmerich landet wieder

"Independence Day"-Fortsetzung und Cannes-Hit "Toni Erdmann"

Eine leichte, unbeschwerte Kinosommerwoche steht an: Kein Horror, kein Thriller, und selbst das einzige Drama "Streetdance New York" ist ein luftiger Tanzfilm. Im Schatten von Roland Emmerich's entbehrlichem "Independence Day"-Neuaufguss starten einige sehenswerte kleinere Produktionen. Ganz besonders ans Herz gelegt sei die deutsche Komödie und der Cannes-Liebling "Toni Erdmann".

"Independence Day: Wiederkehr"

Science Fiction
USA
120 Minuten
FSK 12

US-Science-Fiction-Film und Fortsetzung von Roland Emmerich's Mega-Hit "Independence Day" von 1996. 20 Jahre nach ihrem ersten Erscheinen bedrohen erneut feindselige Aliens die Erde, und wieder kämpft eine Gruppe von tapferen Helden (angeführt von Jeff Goldblum) mit allen Mitteln für die Rettung der Menschheit. Ein Sequel, das sich der deutsche Filmemacher und 20th Century Fox lieber gespart hätten (und damit alleine 165 Millionen Dollar Produktionskosten). Zwar ist der Streifen unbestreitbar visuell beeindruckend geraten, aber wie schon der Vorgänger ist er emotional nicht involvierend genug, um das Weltuntergangsszenario glaubhaft zu machen. Trotz Kritikerablehung und auch unzufriedenen Zuschauern sind weltweit schon über 300 Millionen Dollar zusammen gekommen. Das Urteil unseres Kritikers Carsten Moll fällt eindeutig aus: "Statt eine neue Geschichte zu erzählen, wiederholt diese Wiederkehr bloß die Story des ersten Teils, ohne dabei allerdings deren emotionale Kraft zu entfalten. So bleibt es bei einem effektvoll inszenierten Wiedersehen mit alten Bekannten, das ziemlich kalt lässt."
Unsere Empfehlung: Spart Euch das Geld!



"Mullewapp - Eine schöne Schweinerei"
Animation
Deutschland
79 Minuten
FSK 0

Deutscher Animationsfilm mit dem Schwein Waldemar (gesprochen von Axel Prahl) und seinen Freunden auf dem Bauernhof. Als Waldemar seinen Geburtstag feiern will, versucht ein hinterlistiges Wildschwein an die Torte heranzukommen. Die zweite Adaption eines Kinderbuches von Helme Heine ist von Theresa Strozyk, die bereits bei der "Mullewapp"-Fernsehserie Regie geführt hat, bis auf einige überdrehte Slapstick-Szenen weitgehend ruhig inszeniert, bietet eine namhafte Riege von spiellaunigen Sprechern auf (neben Axel Prahl unter anderem Carolin Kebekus, Ralf Schmitz und Christian Ulmen) und hat überwiegend gute Besprechungen erhalten. Auch unsere Kritikerin Bianka Piringer findet lobende Worte für die Studiocanal-Produktion: "Die Geschichte bietet mit ihrem angenehm naiven Tonfall, der sich auch in der klaren, einfachen Optik spiegelt, mit Slapstick und pfiffigen Einfällen viel zu lachen für die ganz junge Zielgruppe." Unsere Empfehlung: Reingehen!

"Unterwegs mit Jaqueline"
Komödie
Frankreich
91 Minuten
FSK 0

Französische Roadmovie-Komödie über einen algerischen Bauern (Fatsah Bouyahmed), der mit Unterstützung der gesamten Dorfgemeinschaft eine abenteuerliche Reise nach Paris antritt, um bei einer Landwirtschaftsmesse seine Kuh Jacqueline zu präsentieren. Der algerische Regisseur Mohamed Hamidi hat mit seinem zweiten Streifen einen Publikumserfolg mit über 1 Million Zuschauer in unserem Nachbarland gelandet. Der sowohl von Rezensenten als auch Zuschauern gut aufgenommene "La vache" (Die Kuh) ist auch unserem Kollegen Falk Straub eine Empfehlung wert: "Eine liebenswürdige, unterhaltsame und kurzweilige, wiewohl manchmal zu brave und oberflächliche Wohlfühlkomödie, die von ihrem starken Hauptdarsteller und einer abenteuerlichen Geschichte lebt." Unsere Empfehlung: Reingehen!

"Streetdance New York"
Drama
USA
97 Minuten
FSK 0

US-Drama über eine Tänzerin (Keenan Kampa) an der New Yorker Musikschule, die sich in einen begnadeten Straßenviolinisten (Nicholas Galitzine) verliebt. Da dieser sich jedoch illegal in den USA aufhält, wollen die beiden einen Talentwettbewerb gewinnen, um ihm ein Bleiberecht zu ermöglichen. Der Musiker und Schauspieler Michael Damian ("In der Hitze von L.A.") hat diese episodisch erzählte und durchweg positive Geschichte in New York City und in Bukarest gedreht und auch das Drehbuch geschrieben. Die Universum-Produktion kam in den USA unter dem Originaltitel "High Strung" nur in wenige Kinos und hat gemischte Kritiken erhalten. Unser Rezensent Carsten Moll hat die kleine Independent-Produktion recht gut gefallen: "Im Mittelpunkt von "StreetDance: New York" stehen ganz die gelungenen Tanzszenen, die gemeinsam mit dem naiven Charme des Liebesdramas für erstaunlich gute Unterhaltung sorgen."

"Mit besten Absichten"
Komödie
USA
103 Minuten
FSK 0

US-Komödie über eine Frau (Susan Sarandon), die nach dem Tod ihres Mannes an den Wohnort ihrer Tochter (Rose Byrne) zieht und diese mit ihrer ständigen Präsenz überfordert. Als die Tochter klare Grenzen zieht, beginnt die Mutter, andere mit ihrer Liebe zu überschütten. Regisseurin und Drehbuchautorin Lore Scafaria ("Auf der Suche nach einem Freund fürs Ende der Welt") erzählt ruhig mit humoristischen als auch melancholischen Elementen und zeichnet ihre Charaktere einfühlsam und liebevoll. "The Meddler" (Der Eindringling), so der Originaltitel der Sony Pictures-Produktion, überwindet die allzu bekannte Handlung durch ihren aufrichtigen Blick auf Familiendynamiken und wird durch eine großartige Leistung von Susan Sarandon geadelt. Den Kritikern gefiel die Independent-Produktion, die letztes Jahr in den USA in nur wenigen Lichtspielhäusern gestartet wurde, sehr gut; das Publikum war reservierter. Unser Kollege Andreas Köhnemann ist begeistert: "Ein rundum liebevoll gestalteter Film über eine Mutter-Tochter-Beziehung mit einer wunderbaren Protagonistin, die von Susan Sarandon hervorragend gespielt wird."

"Toni Erdmann"
Komödie
Deutschland
162 Minuten
FSK 12

Deutsche Tragikomödie über einen alternden Mann (Peter Simonischek), der seine entfremdete Tochter (Sandra Hüller) besucht, eine in Bukarest lebende Karrierefrau. In einer grotesken Maskerade mit falschen Zähnen und absurder Perücke wirbelt er ihr streng geordnetes Leben durcheinander. Nicht wenige Journalisten wetteten, dass dieser seit Jahren erste deutsche Wettbewerbsbeitrag bei den Filmfestspielen in Cannes einen Preis, ja sogar den Hauptpreis der Goldenen Palme bekommen würde. Doch es kam anders - die Jury überging den von der Kritik gefeierten und vom Publikum geliebten Streifen von Regisseurin und Drehbuchautorin Maren Ade ("Alle Anderen") komplett. Auch für unseren Kritiker Andreas Köhnemann eine unverständliche Entscheidung: "Ein Werk, das Humanismus, Witz und Schärfe eindrücklich kombiniert; wunderbar geschrieben und sensationell gespielt." Er vergibt die Höchstwertung: Fünf von fünf Sternen! Unsere Empfehlung: Reingehen!

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